100 Schüler betroffenMassen-Durchfall – Stoos muss Wasser abkochen
Weil 100 Schüler und neun Lehrer aus Buttikon auf mysteriöse Weise Brechdurfall erlitten, reagiert jetzt die Wasserversorgung Stoos: Zur Sicherheit muss alles Wasser abgekocht werden.
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- gwa/na/sda
Viele hatten wohl den Tag voller Vorfreude erwartet: Am vergangenen Freitag führte die MPS Buttikon auf dem Stoos ihren Skitag durch: 112 Schüler und Lehrer waren an diesem Tag auf dem Stoos. Auf den wundervollen Tag folgte jedoch eine grauenvolle Nacht: 100 Schüler und neun Lehrpersonen verbrachten diese mit Erbrechen und Durchfall.
Einige Betroffene hätten sich am Wochenende gar in Spitalpflege begeben müssen, sind aber inzwischen wieder zu Hause, wie der «March Anzeiger» berichtet. «Am Sonntag informierten mich einige Eltern und Lehrer und berichteten von ihren Symptomen», sagt Schulleiter Primin Bruhin.
Am Montag waren noch immer rund 25 Schüler und zwei Lehrer krank gemeldet, auch am Dienstag waren noch nicht alle wieder zurück in der Schule. Am schlimmsten gewesen sei die Nacht von Samstag auf Sonntag: «Es war für viele unangenehm, heftig und schmerzhaft. Aber das Wichtigste ist, dass das alles jetzt abflaut», sagt Bruhin. Um die Ursache zu klären, hatte die Schule das Laboratorium der Urkantone (Laburk) informiert.
Schule schaltet Kantonschemiker ein
Das Laboratorium untersucht nun den Vorfall. «Wir wissen den Grund noch nicht. Derzeit warten wir auf die Untersuchungsergebnisse des Spitals», sagt Kantonschemiker Daniel Imhof. Das Spital wertet momentan Stuhlproben aus und testet diese auf Viren oder Bakterien. Eine gleichzeitige Grippeerkrankung hält Imhof für unwahrscheinlich.
Schwierige Suche nach der Ursache
Die Betroffenen hatten am Mittag alle im selben Restaurant gegessen. Mit dem betroffenen Restaurantbetrieb sei man in Kontakt. Die erkrankten Schüler und Lehrer hätten sich dort mit Spaghetti Napoli verpflegt. «Ob nun aber eine Lebensmittelvergiftung der Auslöser war, ist schwierig zu sagen», so Imhof. Denn die Essensreste vom Freitag seien natürlich längst entsorgt worden, weshalb die Proben fehlen würden. Es sei aber auch möglich, dass die Betroffenen an einem anderen Ort oder aus einem anderen Grund erkrankt seien.
Trinkwasser muss vorsorglich abgekocht werden
Generell sei es schwierig, Auslöser für Lebensmittelvergiftungen zu eruieren: «In den meisten Fällen findet man die Ursache nicht heraus.» Fürs Stoosgebiet hat die Wasserversorgung vorsorglich eine Abkochvorschrift für Trinkwasser erlassen. «Durch diese Massnahme wollen wir auch das Trinkwasser als mögliche Ursache ausschliessen.»
«Hoffen, dass alle schnell gesund werden»
Der Geschäftsführer Tourismus der Stoosbahnen, Ivan Steiner, bedauert den Vorfall. «Wir hoffen, dass alle Betroffenen wieder schnell gesund werden», sagt er. Vom Vorfall seien die Stoosbahnen aber nicht betroffen.