Bewilligte Kundgebung – Über 1000 Massnahmengegner in Zürich – Drei Personen in Gewahrsam

Bewilligte KundgebungÜber 1000 Massnahmengegner in Zürich – Drei Personen in Gewahrsam

In Zürich-Oerlikon haben sich die Gegner und Gegnerinnen der Corona-Massnahmen zu einer Demonstration versammelt.

von
Newsdesk
Freiheitstrychler führen Demo der Massnahmengegner an

In Zürich-Oerlikon haben sich die Gegner der Corona-Massnahmen zu einer Demonstration versammelt. 20 Minuten ist vor Ort. (Video: 20min)

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Samstag, 19.02.2022

Bilanz Polizei

Gemäss der Stadtpolizei Zürich kam es rund um die Demonstration «Für eine vernünftige Corona-Politik» zu keinen Zwischenfällen. Es seien mehrere Hundert Personen zusammengekommen.

Vor Beginn der Demonstration seien jedoch drei Personen aus der rechtsextremen Szene zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen worden.

Mehrere Medien, darunter der «Tages-Anzeiger» schreiben von einer Besucherzahl von über 1000 Personen.

Ende der Kundgebung

Die Demo auf dem Marktplatz in Oerlikon geht kurz vor 17 Uhr zu Ende. Es gibt keine Redner mehr. Wir beenden damit unsere Berichterstattung. Vielen Dank fürs Mitlesen!

Alternativprogramm

Während sich die Besucher der Demo langsam auf den Nachhauseweg zu machen scheinen, läuft gleich nebenan offenbar ein Alternativprogramm. Das Motto: «Rave for Freedom».

20Min

Musikalische Einlage

Auf der Bühne gibt es die nächste musikalische Einlage. Mittlerweile befindet sich nur noch ein kleiner Teil der Demoteilnehmenden auf dem Oerlikerplatz.

20Min

Düstere Prognosen

Als Nächstes spricht Siegfried Hetteger vom Bündnis der Urkantone. Er stellt sowohl die Gefahr des Virus als auch die politische Reaktion darauf in Frage. «Jedem von uns wurden zwei Jahre seines Lebens geraubt. Der Schaden war enorm.» Die anwesenden Gruppierungen müssten ihren Kampf aus verschiedenen Gründen fortführen. So seien noch nicht alle Massnahmen aufgehoben. An die Adresse von Institutionen, die weiterhin zum Maskentragen verpflichten, richtet er ein lautes «Pfui».

20Min/News-Scout

Hinter den weltweiten Massnahmen sieht er unter anderem die WHO und amerikanische Grosskonzerne. In Zukunft könnten auch in anderen Themenfeldern, wie in dem Klimawandel, Vorwände gemacht werden, um Massnahmen einzuführen. Zum Schluss stellt er noch eine Forderung an die Schweizer Politik auf. «Es braucht eine Generalamnestie für Corona-Strafen.»

Forderung nach Aufhebung der besonderen Lage

Phillipp Kruse vom «Juristenkomitee» spricht als Nächstes. «Können wir nicht zufrieden sein?», fragt er die Menge rhetorisch und beantwortet seine Frage gleich selber. «Nein», das könne man nicht.

20Min

Er und das Komitee haben in der Vergangenheit verschiedene Rechtsgutachten zum Corona-Zertifkat veröffentlicht. «Parlament und Gerichte stehen noch immer im Schatten des Bundesrates», so Kruse. Daher könne man noch nicht zur Tagesordnung übergehen. Die besondere Lage müsse sofort aufgehoben werden. Und weiter: «Das Parlament muss eine Kommission ins Leben rufen, die die Corona-Massnahmen der letzten zwei Jahre überprüft.»

Merchandising

20Min

Die verschiedenen anwesenden Gruppierungen und Organisationen haben auch Verkaufsstände aufgestellt, an denen man sich mit Artikeln wie T-Shirts, Mützen oder Einkaufstaschen eindecken kann.

Ansprache

«Ich bin für Versöhnung - aber nicht vorzeitig», sagt Bardill. «Zuerst braucht es eine Aufarbeitung.» Das Volk müsse jetzt schauen, dass es im Herbst nicht so weitergeht wie in den letzten Monaten. Dafür fordere er sogar eine Parlamentarische Untersuchungskommission «des Volkes».

Gesangseinlage

Als Nächstes wird der Bünder Kinderlieder-Sänger und Autor Linard Bardill auftreten. Josef Ender sagt, dass Bardill wegen seiner Corona-Einstellung keine Kolumnen für die Südostschweiz mehr schreiben dürfe.

Berner Stadträtin skandiert Freiheit

Simone Machado, Stadträtin in Bern von der grün alternativen Partei, spricht von «unsäglichen staatlichen Gängeleien», liest eine Liste von Forderungen ab, unter anderem für bessere Arbeitsbedingungen für das Gesundheitsportal, skandiert wiederholt das Wort Freiheit und prangert die aus ihrer Sicht erfolgte Machtverschiebung vom Parlament hin zum Bundesrat an.

Entlassener Polizist spricht

Ein Polizist, der während 13 Jahre bei der Kapo Zürich arbeitete und dann entlassen wurde, sagt: «Die Polizeikollegen stehen unter einem massiven Druck - auch intern.» Die Corona-Patrouillen seien etwa nicht beliebt gewesen.

Er sei entlassen worden, als die Polizei davon erfuhr, dass er Mitglied bei Wir für Euch geworden sei, sagt der Mann. Vom Polizeiverband sei jegliche Unterstützung verweigert worden.

Erste Ansprache des Veranstalters

Josef Ender, Sprecher des Aktionsbündnisses, wird durch laufende Musik in seiner Ansprache gestört. Danach spricht er zu den Anwesenden: «Wir setzen uns weiterhin für unsere Grundrechte ein.” Das Ziel soll es sein, Leute aus der Bewegung in die Politik zu bringen.» Er propagiert zudem ein neues Bündnis «Aufrecht Schweiz».

Das Ziel sei es, bei den Wahlen 2023 möglichst viele Kandidaten aufstellen zu können, sagt Ender. Zudem ruft er die Demonstranten dazu auf, jene Betriebe zu unterstützen, die die Massnahmen-Gegner willkommen geheissen haben.

Demonstranten zurück

Die Kundgebung erreicht langsam wieder den Ausgangsstandort, den Marktplatz in Oerlikon. Dort wurde unterdessen die Technik eingerichtet für Reden und Musik, die folgen. Auftreten soll laut Einladung auch der Graubündner Kinderlieder-Sänger Linard Bardill. Erste Teilnehmende besammeln sich vor der Bühne.

Gewerbebetreiber wenig begeistert

Der Geschäftsinhaber Jusuf Bajra ärgert sich, weil wegen der Demo bereits zahlreiche Kunden ihren Termin abgesagt haben. «Zuerst hatten wir wegen Corona keine Kunden, nun ist es wegen den Massnahmen-Gegnern. Die Demo schadet uns finanziell.» Bajra betreibt in Oerlikon ein Männermodengeschäft für Übergrössen.

In Oerlikon selbst ist das Unverständnis über die Demo gross: «Ich finde das völlig unverhältnismässig», sagt eine Passantin. Die Massnahmen seien schliesslich beendet, nun suchten die Demonstrierenden händeringend Gründe, um weiterhin demonstrieren zu können.

Bislang ohne grosse Zwischenfälle

Der Umzug scheint friedlich zu verlaufen. Circa 65 Freheitstrychler führen die Demonstrierenden an, die durch die Quartierstrassen Oerlikon schreiten.

Die Kundgebung startet

Der Kundgebungszug setzt sich in Bewegung. Fahnenträger und Freiheitstrychler führen die Teilnehmenden an.

Polizei warnt vor Verkehrsbehinderungen

Freiheitstrychler bringen sich in Stellung

Die Freiheitstrychler wurden bereits auf der Einladung zur Kundgebung angekündigt. Sie bereiten sich auf die Demonstration vor und werden diese wohl wieder anführen.

Mehrere Hundert Teilnehmende besammeln sich auf Marktplatz

Mittlerweile befinden sich geschätzt mehrere Hundert Personen auf dem Marktplatz in Oerlikon – unter anderem auch Nicola Rimoldi von Massvoll. «Wir demonstrieren, weil bereits jetzt klar ist, dass die Politik die Massnahmen im Herbst wieder zurückbringen will.»

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