App der Uni Freiburg: Mathe-App soll Banausen für Zahlen begeistern

Aktualisiert

App der Uni FreiburgMathe-App soll Banausen für Zahlen begeistern

Mit der neuen iPad-App Mathema sollen auch Muffel spielerisch Mathematik verstehen und Freude daran bekommen. Entwickelt haben sie Forscher der Uni Freiburg.

von
Albina Muhtari

Gute Nachrichten für Generationen von Mathe-Muffeln: Forscher der Universitäten Freiburg und Genf haben eine App entwickelt, die Mathematik auf unterhaltsame Weise erklären soll. Mathema funktioniert mittels Bildern, Texten, Videos und interaktiven Spielen und soll Jugendlichen, Lehrern und anderen Interessierten ein völlig neues Bild der Mathematik vermitteln.

«Für uns Forscher ist die Mathematik mit Spass verbunden und mit der App wollen wir dies auch einem grösseren Publikum zeigen», sagt Hugo Parlier vom Departement für Mathematik an der Universität Freiburg. Zwar sei es jedem freigestellt, Mathematik nicht zu mögen – «doch wenn man gar nicht weiss, was Mathematik überhaupt beinhaltet, wird es schwierig, das zu begründen», so der Forscher.

«Es ist unmöglich, schlecht in Mathematik zu sein»

Wer jetzt an Horrorszenarien aus der Schulzeit denkt und Wurzelziehen mit Zahnschmerzen verbindet, sei beruhigt. Denn laut Parlier steckt in jedem von uns ein Mathematiker. «Die Mathematik ist ein so breites Feld, dass es gar nicht möglich ist, schlecht darin zu sein. Wenn die Leute sagen, ‹ich bin schlecht in Mathe›, meinen sie damit eigentlich ‹ich bin schlecht in Schul-Mathe›. Die meisten Leute sind deshalb viel besser als sie glauben.»

So würde in den Schulen meist nur Mathematik unterrichtet, die bis ins 18. oder 19. Jahrhundert reiche. «Diese alte Mathematik ist noch immer richtig und nützlich. Doch die moderne Mathematik ist viel mehr als das. Durch sie kann man die Welt oder das Internet besser verstehen.»

Eine leise Kritik am Mathematik-Unterricht der Schulen? «Nein», meint Parlier. Die Lehrer leisteten fantastische Arbeit, denn es sei schwierig, das Fach zu unterrichten. «Mathematik ist ein konstruktives Fach. Die Schüler müssen einen Schritt lernen, um mit dem nächsten beginnen zu können. Entstehen Lücken, ist das für Schüler und Lehrer mühsam.»

Stütze für den Mathematik-Unterricht

Das Ziel der App sei es deshalb nicht, den Mathematikunterricht an den Schulen zu revolutionieren, sondern eine Stütze zu bieten. «Wenn wir den Schulunterricht mit unserer App unterstützen können, ist das hervorragend», sagt Hugo Parlier. Funktionieren soll das anhand von interaktiven Spielen: «Um etwas zu lernen, muss man aktiv werden. Mathema ist deshalb eine interaktive Buch-App aus Text und Aktivitäten. Jedes Bild ist animiert und eine Stimme erklärt die mathematischen Vorgänge. Spiele vermitteln die mathematischen Vorgänge zusätzlich.»

Die vorerst englische Version von «Mathema» ist im App-Store verfügbar und kostet 10 Franken. Realisiert wurde die App von Hugo Parlier und Paul Turner in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Nationalfonds Agora und und dem Verlag Tombooks.

Easyvote zur nützlichsten App gekürt

Nicht nur Mathe soll dank einer App besser verstanden werden. Im Rahmen eines Wettbewerbs der Kampagne IT-dreamjobs haben Jugendliche die Polit-App «easyvote» auf Platz eins der originellsten und nützlichsten Apps gewählt. Die Gratis-App soll Jugendlichen die Politik näher bringen und sie beim Abstimmen und Wählen unterstützen, etwa indem sie in leicht verständlicher Sprache über kantonale und nationale Abstimmungsvorlagen und Wahlen informiert. (mub)

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