Mattias Ekström driftet mit Ken Blocks elektrischem Audi Hoonitron auf dem Flüelapass

Auf dem Flüelapass zog Rennfahrer Mattias Ekström mit dem Audi S1 e-tron quattro Hoonitron von Ken Block seine Drifts in den Schnee.

Auf dem Flüelapass zog Rennfahrer Mattias Ekström mit dem Audi S1 e-tron quattro Hoonitron von Ken Block seine Drifts in den Schnee.

Audi/Florian Breitenberger
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Elektrisches Drift-MonsterMattias Ekström driftet mit Ken Blocks Audi Hoonitron auf dem Flüelapass

Zu Beginn des Jahres ist Driftkönig Ken Block unerwartet verstorben. Sein Erbe und sein Audi S1 Hoonitron sollen aber weiterleben – so geschehen mit Rennfahrer Mattias Ekström. Und auch wir durften im Drift-Monster Platz nehmen.

von
Isabelle Riederer/A&W Verlag

Die Nachricht vom plötzlichen Unfalltod von Ken Block zu Beginn des Jahres hat die Motorsportwelt fassungslos gemacht. Der US-Amerikaner war der ungekrönte König der querstehenden Autos und einer der besten Rallyefahrer der Welt. Mit dem eigens für ihn entwickelten Prototypen Audi S1 e-tron quattro Hoonitron ging ein Traum in Erfüllung für den Rennfahrer. Ken Block wollte zusammen mit Audi zeigen, dass man auch mit einem rein elektrischen Antrieb extremen Fahrspass haben und unglaubliche Höchstleistungen liefern kann.

Diese Vision soll unter dem Motto «Racing for Ken Block» – und in Absprache mit dem Hoonigan-Team – weiterleben.

Ein ganz spezieller Auto-Tausch

Höchstleistungen erlebte Ken Block auch im Februar 2022 im Audi RS Q e-tron, dem Rally-Dakar-Modell des schwedischen Rennfahrers Mattias Ekström. Auf Schnee und Eis testete er in Österreich das rein elektrische Rallye-Monster. Damals haben die zwei Motorsportprofis ausgemacht, dass Mattias im Gegenzug seinen Hoonitron testen darf. Ein Jahr später war es so weit, Mattias durfte sich am Flüelapass im Rahmen der «Audi Ice Experience» hinter das Lenkrad des rein elektrischen Prototypen klemmen und sorgte für spektakuläre Momente.

Auf dem Flüelapass oberhalb von Davos zog der Audi S1 e-tron quattro Hoonitron exklusiv seine Drifts in den Schnee.

Auf dem Flüelapass oberhalb von Davos zog der Audi S1 e-tron quattro Hoonitron exklusiv seine Drifts in den Schnee.

Audi/Florian Breitenberger
Als Hommage an den zu Beginn des Jahres verstorbenen Ken Block wird der rein elektrische Prototyp weiterhin im Einsatz sein.

Als Hommage an den zu Beginn des Jahres verstorbenen Ken Block wird der rein elektrische Prototyp weiterhin im Einsatz sein.

Audi/Florian Breitenberger
Rennfahrer Mattias Ekström wirbelte mit dem Drift-Monster ordentlich Eis und Schnee auf.

Rennfahrer Mattias Ekström wirbelte mit dem Drift-Monster ordentlich Eis und Schnee auf.

Audi/Florian Breitenberger

Bequem ist der Hoonitron definitiv nicht. Auf jeglichen Schnickschnack wurde der ultimativen Performance zuliebe verzichtet. Immerhin gibt es einen Scheibenwischer. Die Sitzposition ist für Motorsportlaien ungewohnt, aber ähnlich einem DTM-Rennwagen. Das liegt unter anderem an der Positionierung der Batterie, die aber wiederum für einen extrem tiefen Schwerpunkt sorgt. Allzu tief lässt sich Audi dann aber nicht in die Technik-Karten schauen. Man verrät nur so viel: Zwei Elektromotoren, 800 Volt Spannung, Allradantrieb, Leistung im Überfluss, ein Chassis aus Kohlefaser und voller Sicherheitsstandard der obersten Motorsportbehörde FIA – das sind die Eckdaten des Fahrzeugs.

Extreme Kräfte für extreme Drifts

Bekannt ist auch, dass die elektrische Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse vollvariabel ist und dass die Elektromotoren Höchstdrehzahlen von 28’000 U/min erreichen, weshalb für die Drifts eine Getriebeübersetzung von etwa 12:1 definiert wurde. Wer ein bisschen rechnen kann, kommt zum Ergebnis, dass pro Achse rund 3000 Nm Drehmoment am Werk sind – extreme Kräfte, die es – zusammen mit den kurzen Überhängen – ermöglichen, diese spektakulären Drifts zu ziehen mit einer Radgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h.

Kräfte, die auch Mattias Ekström bei seiner Drift-Fahrt am Flüelapass zu spüren bekam. Wie vom Blitz getroffen schiesst der Hoonitron die verschneiten Passstrassen hinauf, begleitet von einer Wolke aus Eiskristallen und Schnee. Die schier unbändige Leistung drückt einen mit voller Kraft in die Kohlefaser-Sitze. Das Giermoment, begünstigt durch den kurzen Radstand, lechzt nach Kurven aller Art und wenn keine Kurven da sind, driftet Mattias auch einfach aus dem Stand heraus. Ekström: «Die Leistung des Fahrzeugs, die man ab dem ersten Moment spürt, ist der Wahnsinn. Zusammen mit dem Quattro-Antrieb und der hydraulischen Handbremse auf der Hinterachse kommt man mühelos auch durch die engsten Haarnadelkurven.»

Einmalig am Hoonitron: Auf Knopfdruck kann er genauso schnell vorwärts- wie rückwärtsfahren. Einmalig ist auch die Geräuschkulisse, denn ausser einem lauten Surren wie von einem überdimensionierten Staubsauger ist gar nichts zu hören. 

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