105. JahrestagMedaillon erzählt echte Titanic-Liebesgeschichte
Ein Schmuckstück, das kürzlich im Wrack der Titanic gefunden wurde, zeugt vom Schicksal eines Paares auf dem untergegangenen Luxusliner.
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Am Samstag, 15. April, sind es genau 105 Jahre her, dass der Luxusliner RMS Titanic auf einen Eisberg prallte und im Nordatlantik sank. Das Wrack wurde erst 1985 zufällig von einem Team der US Navy in 3800 Metern Tiefe entdeckt. Seither finden regelmässig Expeditionen in tiefseetauglichen U-Booten statt, die auch Gegenstände an die Oberfläche holen.
Wie «USA Today» berichtet, wurde bei einem Tauchgang kürzlich ein Koffer entdeckt. Darin lagen zwei Manschettenknöpfe, ein paar Glücksspiel-Jetons – und ein Anhänger, der nach so vielen Jahren auf dem Meeresboden jetzt eine wahre Liebesgeschichte ans Licht bringt.
Verspätete Hochzeitsreise
Eine Recherche von Titanic-Experten brachte hervor, dass der Koffer einem Ehepaar gehörte, das in der ersten Klasse reiste. Virginia Estelle McDowell Clark und ihr Mann Walter Miller Clark hatten sich eine verspätete Hochzeitsreise nach Europa gegönnt und die Rückfahrt nach New York mit der Titanic gebucht.
Als das Schiff nach nicht einmal fünf Tagen auf See mit einem Eisberg kollidierte, merkte Virginia Clark sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie holte ihren Mann, der mit anderen Poker im grossen Saal spielte, erzählt Alexandra Klingelhofer vom Unternehmen Premier Exhibitions, das die Fundstück-Kollektion der Titanic verwaltet.
Sie überlebte, er nicht
Walter Clark begleitete seine Frau an Deck und sorgte dafür, dass sie in einem Rettungsboot Platz fand. Das Boot sollte dann etwas runtergelassen werden, damit auch andere Frauen von einem tiefer gelegenen Deck aus einsteigen könnten. Doch es klappte nicht und so wurde das nur halb beladene Boot mit Damen aus der ersten Klasse komplett hinunter ins Wasser gelassen.
«Wir konnten die Besitzerin des Schmuckstücks identifizieren, weil auf dem Medaillon die Buchstaben VC eingraviert waren und es nicht viele Passagiere mit diesen Initialen gab», sagt Klingenhofer. Virginia Clark erreichte schliesslich die Küste, ihr Mann Walter überlebte das Unglück nicht.
Der Anhänger soll nun als Teil einer Ausstellung in Las Vegas erstmals dem breiten Publikum präsentiert werden.