1000 statt 3500 m2: Media-Markt verkleinert seine Schweizer Läden

Aktualisiert

1000 statt 3500 m2Media-Markt verkleinert seine Schweizer Läden

Die Fernseher werden grösser, aber die Geschäfte kleiner: Media-Markt Schweiz verpasst sich eine Neuausrichtung.

ish/pam
von
ish/pam
1 / 3
Media-Markt in der Markthalle Bern: Künftig liegt der Fokus auf kleineren, gut gelegenen Standorten.

Media-Markt in der Markthalle Bern: Künftig liegt der Fokus auf kleineren, gut gelegenen Standorten.

Keystone/Peter Schneider
Der deutsche Elektronikhändler probiert auch andere neue Konzepte: Im Juni 2015 wurde in St. Gallen der erste Media-Markt-Drive-in der Schweiz eröffnet.

Der deutsche Elektronikhändler probiert auch andere neue Konzepte: Im Juni 2015 wurde in St. Gallen der erste Media-Markt-Drive-in der Schweiz eröffnet.

20M
An der Medienkonferenz 2015 erklärte Roland Voser, Leiter E-Commerce und Media-Markt-Online-Shop, wie die Drive-in-Bestellung funktioniert.

An der Medienkonferenz 2015 erklärte Roland Voser, Leiter E-Commerce und Media-Markt-Online-Shop, wie die Drive-in-Bestellung funktioniert.

20M

Media-Markt ist bekannt für seine riesigen Filialen mit flimmernden TVs. Nun aber sieht der deutsche Fachhändler seine Zukunft in kleineren Läden. «Die Kundschaft ist immer weniger bereit, weit zu fahren. Wir müssen also näher am Kunden sein», sagt der Geschäftsführer von Media-Markt Schweiz, Karsten Sommer, in einem Interview mit Radio SRF.

Deswegen solle es mehr, aber kleinere Standorte mit rund 1000 Quadratmetern geben. Es dürfte zwar weiter auch grössere Filialen geben, aber wahrscheinlich nicht mehr die ganz grossen mit 3500 Quadratmetern. Sprecherin Séverine de Rougemont betont: «Auch Filialen mit 1000 Quadratmetern sind noch deutlich grösser als jene unserer Mitbewerber.»

Schweizer besitzen bereits 2,3 Fernseher

Der Umsatz mit Elektronikgeräten in der Schweiz geht generell zurück. Laut Sommer zeigen Untersuchungen, dass jeder Schweizer Haushalt im Durchschnitt 2,3 Fernseher besitzt. «Dann wird es natürlich schwierig, hier einen neuen zu verkaufen.» Und die rückläufigen Erträge in den Filialen sorgten dafür, dass Media-Markt seine Formate ändere. Nicht die Grösse, sondern die Anzahl der Standorte sei entscheidend, sagt de Rougemont.

Media-Markt ist dennoch optimistisch, dass die neuen Technologien das Geschäft wieder ankurbeln. Laut de Rougemont will der Elektronikhändler mit der neuen Strategie in den nächsten Jahren sein Sortiment deutlich vergrössern. Während heute 250'000 Produkte angeboten werden, soll es online bald eine Million sein.

20 Prozent bestellen online und holen dann die Ware ab

Mit Onlineverkäufen macht Media-Markt momentan rund 10 Prozent seines Umsatzes. «In Zukunft wird sich dies aber sicher auch bei uns bei rund 15 bis 18 Prozent einpendeln», sagt Sommer. Zu den Onlineverkäufen kommen noch die Käufer hinzu, die ihre Ware online bestellen und dann in der Filiale abholen. Laut de Rougemont beläuft sich dieser Anteil auf etwa 20 Prozent.

Laut dem Bericht der Gesellschaft für Konsumentenforschung (GfK) ging der Umsatz des bisherigen Branchenführers Media-Markt in der Schweiz 2015 um drei Prozent auf 888 Millionen Franken zurück. Fust dagegen konnte seine Verkäufe um 10 Prozent steigern auf 978 Millionen Franken. Der Umsatz mit Elektronikgeräten insgesamt belief sich auf 3,8 Milliarden Franken.

Deine Meinung