KlimaaktivistenMega-Blockaden in Berlin – war das erst der Anfang?
Chaos in Berlin: Klimaaktivisten blockieren am Montag in Berlin mehrere Strassen. Geplant sind weitere Aktionen für diese Woche.
Darum gehts
Am Montag haben Klimaaktivisten in Berlin mehrere Strassen blockiert.
Mehrere Rettungsfahrzeuge im Einsatz wurden behindert.
Bereits am Mittwoch soll es neue Aktionen geben.
Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben am Montag in Berlin mit einer Ausweitung ihrer Strassenblockaden für einen besseren Klimaschutz demonstriert. Nach Angaben der Polizei kam es an bis zu 36 Orten in der Hauptstadt zu Strassenblockaden und anderen Protesten. Laut Innensenatorin Iris Spranger wurden knapp 200 Aktivisten vorübergehend festgenommen, rund 50 davon kamen nach Polizeiangaben anschliessend in Gewahrsam.
Laut Polizei handelt es sich um einen vorbeugenden Gewahrsam, der höchstens bis zum Ablauf des Folgetags gilt. Es wurde geprüft, ob die Aktivisten einem Richter vorgeführt werden sollten. Bei den fast 200 «freiheitsentziehenden Massnahmen» handelte es sich demnach zum Grossteil um Identitätsfeststellungen.
Stundenlanger Stau
Bereits am Mittwoch soll es neue Protestaktionen in Berlin geben. Die Letzte Generation hat für die ganze Woche Aktionen in der deutschen Hauptstadt angekündigt. Die Klimaschutzgruppe liess verlauten, ihren Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung deutlich auszuweiten und verstärkt mit Blockaden den Verkehr in Berlin lahmzulegen.
Die Blockaden begannen gegen 7.30 Uhr – mitten im Berufsverkehr. Unter anderem klebten sich Klimaaktivisten auf der vielbefahrenen Stadtautobahn 100 fest. Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale Berlin kam es zu «massiven Verkehrsbeeinträchtigungen» und zahlreichen, bis zu zwei Stunden andauernden Staus.
Nach Angaben der Berliner Feuerwehr wurden in 15 Fällen auch Behinderungen von Einsatzfahrzeugen aufgrund von Demonstrationen gemeldet. In sieben Fällen seien die Helfer im Noteinsatz gewesen.
Die Polizei war im Stadtgebiet mit rund 500 Beamten und einem Hubschrauber im Einsatz, um Blockaden aufzulösen oder zu unterbinden. Nach mehr als drei Stunden meldeten die Sicherheitsbehörden das Ende der Blockade auf der A100. Auch an den meisten anderen Orten war der Weg für Autofahrer demnach «wieder frei gemacht».
Klimaaktivisten sind zufrieden mit Aktionen
Die Letzte Generation wertete den Protesttag als Erfolg. «Unsere höchsten Erwartungen wurden deutlich übertroffen», erklärte Aimée van Baalen, eine Sprecherin der Gruppe. Es habe am Montag dreimal so viele Aktionen gegeben wie noch im Herbst. Letzte Generation fordert unter anderem ein dauerhaftes Neun-Euro-Ticket, ein Tempolimit von hundert Stundenkilometern auf Autobahnen sowie die Einberufung eines Gesellschaftsrats, der Massnahmen erarbeiten soll, wie Deutschland bis 2030 die Nutzung fossiler Rohstoffe beendet. (DPA)
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