El Salvador : Mehr als 500 Tote während Wahlkampf

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El Salvador Mehr als 500 Tote während Wahlkampf

Seit Jahresbeginn ist die Mordrate in El Salvador um 26 Prozent gestiegen. Jugendbanden versuchen mit Gewalt die Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen.

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Grossrazzia in San Salvador: Kurz vor den Wahlen wurden viele Mitglieder der Mara Salvatrucha verhaftet.

Grossrazzia in San Salvador: Kurz vor den Wahlen wurden viele Mitglieder der Mara Salvatrucha verhaftet.

Der Präsidentschaftswahlkampf in El Salvador wird von einer Welle der Gewalt überschattet. Seit Jahresbeginn seien im mittelamerikanischen Land mehr als 500 Menschen getötet worden, schreibt die Zeitung «El Diario de Hoy» am Dienstag unter Berufung auf die Polizei.

Das entspricht einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach Einschätzung von Experten wollen die mächtigen Jugendbanden des Landes mit der Gewaltoffensive Druck auf die nächste Regierung ausüben.

Am Dienstag töteten mutmassliche Bandenmitglieder einen Anhänger der rechtskonservativen Partei Arena, die im Fall eines Wahlsiegs eine massive Sicherheitskampagne angekündigt hat. Bei der Stichwahl am kommenden Sonntag bestimmen die Salvadorianer den neuen Präsidenten des Landes.

Sicherheit ist prekär

Die grössten Herausforderungen für den künftigen Präsidenten ist nebst der desolaten Sicherheitslage und auch die schwächelnde Wirtschaft. El Salvador ist nicht nur eines der gefährlichsten Länder Lateinamerikas, es hat El Salvador mit extremer Armut zu kämpfen. 40 Prozent der Bevölkerung leben in Armut.

Vor der Stichwahl am kommenden Sonntag (9. März) deuten die Umfragen auf einen klaren Wahlsieg für Sánchez Cerén von der Regierungspartei Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional (FMLN) hin. Laut einer Erhebung für die Zeitung «El Diario de Hoy» würde der amtierende Vizepräsident derzeit auf 48,9 Prozent der Stimmen kommen.

Politischer Richtungsentscheid

Quijano von der rechtskonservativen Alianza Republicana Nacionalista (Arena) könnte demnach 38,2 Prozent erzielen. Die Universität Francisco Gavidia prognostiziert gar einen Vorsprung von über 20 Prozentpunkten für den Regierungskandidaten.

Die Präsidentenwahl gilt als Richtungsentscheidung. Sie entscheide darüber, ob die sozialdemokratische Politik der Regierungspartei FMLN fortgesetzt wird, oder ob sich die Konservativen mit ihrer neoliberalen Wirtschaftsagenda durchsetzen können, heisst es in einer Analyse des US-Forschungsinstituts Council on Hemispheric Affairs.

(ale/sda)

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