Mehr Geld für Milchbauern

Aktualisiert

Mehr Geld für Milchbauern

Gute Neuigkeiten für die Schweizer Landwirte: Sie sollen sechs Rappen mehr pro Kilogramm Milch erhalten als bisher.

Die Ausgestaltung der Preiserhöhung ist noch nicht mit allen Abnehmern festgelegt, wie die Schweizer Milchproduzenten (SMP) am Dienstag mitteilten. Die Konsumenten müssen mit Preiserhöhungen rechnen.

Der SMP-Vorstand hatte Ende August eine Anpassung an die aktuelle Situation auf den internationalen Milchmärkten und damit eine Erhöhung des Milchpreises um sieben Rappen pro Kilogramm bis Ende Jahr gefordert. Intensive Verhandlungen auf verschiedenen Ebenen hätten nun gezeigt, dass Preiserhöhungen möglich und das anvisierte Ziel realistisch sei. Gestützt auf Gespräche mit den wichtigen Verarbeitern, die Molkereiprodukte an den Detailhandel liefern, wird der Milchpreis laut SMP bis spätestens Ende Jahr um je sechs Rappen pro Kilogramm erhöht. Die Staffelung der Preiserhöhung erfolge aber unternehmensspezifisch. So werde Cremo die Erhöhung per kommenden 1. November durchführen, bei den übrigen Unternehmen sei dieser Punkt im Detail noch auszuhandeln. Als Folge davon werden auch bei den Sortenkäsen, je nach Preisniveau und Absatzmöglichkeiten, unter der Federführung der Sortenorganisationen Preiserhöhungen erfolgen.

Noch offen ist die Staffelung unter anderem bei Emmi. Man werde dies mit den Lieferantenorganisationen anschauen, sagte Emmi-Sprecherin Ruth Stadelmann. «Wir gehen davon aus, dass wir die Erhöhung im Markt umsetzen können», erklärte sie.

Laut SMP wird die Anpassung der Produzentenmilchpreise je nach Produkt moderate Preisanpassungen zur Folge haben. Wie hoch die Preiserhöhungen für die Konsumenten ausfallen werden, war zunächst nicht bekannt. Laut Migros-Sprecher Urs-Peter Naef sind der Einstandspreis und der Verkaufspreis nicht gekoppelt, der Detailhändler kaufe also fertige Milchprodukte ein. Migros habe signalisiert, dass die Preiserhöhungen für die Landwirte in Ordnung seien. Sie müssten zwar weiter gegeben werden, wie genau, sei aber noch nicht klar. Laut Coop-Sprecherin Susanne Erdös wird es zu Preisanpassungen kommen. Höhe und Zeitpunkt würden aber zur Zeit verhandelt. Coop habe sich immer dafür eingesetzt, dass Kunden nur moderate Anpassung in Kauf nehmen müssten.

Ebenfalls eine Preiserhöhung fordert die Schweizerische Vereinigung der silofreien Milchproduzenten (SVSM). Sie ruft die Vertreter der Käser und des Handels in den Sortenorganisationen auf, sich für deutliche Käsepreiserhöhungen auf den Absatzmärkten einzusetzen. Zwar habe es eine Strukturbereinigung bei den Käsereien geben müssen, sagte SVSM-Präsident Karl Tschuppert. Diese sei nun aber abgeschlossen. Falls der Preis nicht angehoben werde, werde es in ein paar Jahren keine silofreien Milchproduzenten mehr geben. (dapd)

Deine Meinung