Schwimm-WMMeichtry völlig chancenlos
Nur Rang 35 im Vorlauf über seine Paradedisziplin 200 m Crawl: Dominik Meichtry enttäuscht schwer. Damit verpasst der St. Galler die Halbfinals.

Dominik Meichtry erlebt über seine Paradedisziplin 200 m Crawl eine bittere Enttäuschung.
Dominik Meichtry verpasste an den Weltmeisterschaften in Barcelona auch über die 200 m Crawl den Vorstoss in die Halbfinals. Der St. Galler klassierte sich auf seiner Paradestrecke in 1:50,24 nur im enttäuschenden 35. Rang.
Meichtry schlug damit in einer Zeit an, die er gleichenorts im temporären 50-m-Becken im Palau Sant Jordi schon vor zehn Jahren als WM-Debütant erreicht hatte. Während seine Leistung damals gut genug war für die Top 16, erscheint der 28-jährige Ostschweizer nun im Ranking nur noch unter 'Ferner schwammen'. Er blieb auch um mehr als eine halbe Sekunde über seiner persönlichen Saisonbestzeit, die er im März an den Schweizer Meisterschaften in Genf aufgestellt hatte.
Hexenschuss spielt eine Rolle
«Ich kämpfte bis zuletzt. Beim Anschlag wusste ich aber, dass ich keine Super-Zeit haben werde. Doch über 1:50 geblieben zu sein, ist klar eine Enttäuschung», sagte Meichtry, der erstmals überhaupt an Weltmeisterschaften über 200 m bereits in den Vorläufen scheiterte. Mit eine Rolle spielte sicher auch der Hexenschuss, den er vor einem Monat beim Krafttraining erlitten hatte. Allerdings lässt sich damit das schwache Abschneiden in Barcelona nicht gänzlich erklären, zu weit war Meichtry von den Spitzenkräften entfernt. Um in die Halbfinals vorzustossen, hätte der Olympia-Finalist von 2008 unter 1:48,4 bleiben müssen. Schnellster im Vorlauf über 200 m Crawl war der Brite Robert Renwick in 1:46,88.
Für Meichtry sind die Weltmeisterschaften in Katalonien noch nicht ganz vorbei. Am 1. August steht er noch über 100 m Delfin im Einsatz. Gefragt, ob Barcelona seine letzten Langbahn-Titelkämpfe seien, antwortete er: «Das denke ich nicht.» Klar ist, dass der seit vielen Jahren in Los Angeles lebende Ostschweizer nun eine längere Trainingspause einlegen wird. Im Oktober heiratet er seine langjährige Partnerin Jessica Hardy.
Räuftlin: «Mehr erhofft»
«Ich hätte mir mehr erhofft», so die Aussage von WM-Debütant Lukas Räuftlin nach seinem Einsatz über 100 m Rücken. Der 24-jährige Luzerner blieb in 56,11 um mehr als eine halbe Sekunde über seiner persönlichen Bestzeit von Mitte März. Diese Leistung reichte zum 28. Platz unter 53 Teilnehmern. Doch auch eine knappe Verbesserung des fünfjährigen Schweizer Rekords von Jonathan Massacand hätte Räuftlin nicht zum Einzug in die Halbfinals gereicht, dafür wäre eine Zeit von unter 54,7 nötig gewesen. Räuftlin bestreitet in Barcelona noch ein zweites Rennen. Am 1. August steht er über seine Hauptstrecke 200 m Rücken im Einsatz.
Schwimmen Barcelona. WM (50-m-Becken). 2. Tag. Vorläufe. Männer. 200 m Crawl:
1. Robert Renwick (Gb) 1:46,88
Ferner, ausgeschieden:
35. Dominik Meichtry (Sz) 1:50,24
100 m Rücken:
1. Ashley Delaney (Au) 53,60
Ferner, ausgeschieden:
28. Lukas Räuftlin (Sz) 56,11 (si)