Stadt St. GallenBus überfährt Katze vor den Augen mehrerer Kinder und fährt weiter
Eine Katze wurde von einem Stadtbus überfahren. Der Fahrer fuhr ohne zu zögern weiter. Die Busbetreiberin dementiert, dass der Fahrer das Unglück bemerkte. Das Tempolimit besorgt die Nachbarschaft weiterhin.
- von
- Shannon Zangger
Darum gehts
Eine Katze wurde auf der St. Georgenstrasse in St. Gallen von einem Stadtbusfahrer überfahren.
Viele Kinder mussten zusehen, wie die Katze überrollt wurde.
Der Unmut über die 50er-Strecke auf dieser Strasse wird durch diesen Vorfall noch bestärkt.
Die Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG) versichern, dass der Fahrer dies nicht bemerkt hat und dass der Fahrer mehrmals versucht hat, sich bei der Katzenhalterin zu entschuldigen.
Laut der Stadt St. Gallen sei ein Tempo-30-Abschnitt auf der Strasse in Abklärung.
Am Donnerstag vergangener Woche gegen 7.30 Uhr überfuhr ein Lenker eines Stadtbusses eine Katze, heisst es im Stadtmelder der Stadt St. Gallen. Für den direkten Anwohner der St. Georgenstrasse war der Vorfall mit der Katze nur der Auslöser für seinen Appell im Stadtmelder. «Das Problem liegt viel tiefer, die Situation ist sehr angespannt. Seit zwei Jahren ist zusätzlich bei unserer Strasse eine Dauerbaustelle», sagt ein direkter Anwohner zu 20 Minuten.
Auf dieser Strecke ist die 30er-Zone unterbrochen und es gilt das erlaubte Maximaltempo von 50 km/h. Das ist für die Anwohner und Anwohnerinnen unerklärlich. Nur wenn über die gesamte Strasse die 30er-Zone gilt, verbessert sich die Situation. «Die Autofahrer, die von Appenzell her auf die Autobahn wollen, brettern über diese Strasse. Auch der neue Belag, der zwar wunderbar ist, lädt zum Schnellerfahren ein.»
«Katze wurde vor den Augen meiner Tochter überfahren»
Die Katzenhalterin denkt, dass der Fahrer sehr wohl bemerkt haben soll, dass er über die Katze gerollt ist. «Ich lief mit meinen Kindern auf den Zebrastreifen zu und wollte sie in den Kindergarten bringen. Unsere Katze lief mit und rannte voraus. Sie wurde danach von den Hinterrädern des Busses erfasst. Das vor den Augen vieler Kinder, auch deren meiner sechsjährigen Tochter. Es war ihre Katze.»
Die Mutter meldete sich dann am gleichen Morgen bei der VBSG und fragte nach, ob jemand diesen Vorfall gemeldet habe. Das war allerdings nicht der Fall. Auch heute noch ist der Vorfall bei den Kindern im Quartier Thema der Diskussion. «Für meine Tochter war es ein sehr traumatisches Erlebnis. Sie musste hautnah zusehen, wie ihre Katze überfahren wird. Alle Kinder, die zusehen mussten, tun mir einfach nur leid.» Am späteren Montagnachmittag meldete sich der Fahrer bei ihr und entschuldigte sich mehrmals telefonisch bei der Frau.
Fahrer bemerkte die Katze nicht
Der Lenker, dem dieses Malheur passiert ist, soll laut VBSG nicht mitbekommen haben, dass er die Katze überfahren hat. «Der Fahrer bedauert diesen Vorfall sehr. Er bemerkte in seinem schwerem Verkehrsmittel nicht, dass das Tier vor der zweiten Achse unter sein Fahrzeug gesprungen ist», sagt Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter der VBSG.
Kinder im Bus machten ihn darauf aufmerksam
Einige Kinder, die zum Zeitpunkt in diesem Bus sassen, machten ihn nachher darauf aufmerksam, was passiert ist. «Hätte er dies während des Vorfalls bemerkt, hätte er natürlich sofort angehalten. Er versuchte zudem bereits mehrmals Kontakt mit der betroffenen Katzenhalterin aufzunehmen, um sich zu entschuldigen», so Ralf Eigenmann weiter.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 044 211 22 22 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen