Forderung Mieterverband«Meine Wohnfläche ist Privatsache»
Wegen der Wohnungsknappheit fordert der Mieterverband, dass der Wohnraum pro Person beschränkt werden soll. Die 20-Minuten-Community hält wenig von der Regel.

- von
- Anja Zingg
Darum gehts
Der Mieterverband fordert unter anderem, dass der Wohnraum pro Person beschränkt werden soll.
Dies ist eine von mehreren Forderungen, die der Verband am runden Tisch zur Wohnungsknappheit stellen wird.
Die Community ist sich einig, dass dies keine gute Lösung sei.
Uneinig ist sich die Community darüber, wie das Problem behoben werden könnte.
Da sich der Wohnraum in der Schweiz immer weiter verknappt, lädt der Bund zu einem runden Tisch. Es gibt verschiedene Lösungsansätze, wie mit der Wohnungsnot umgegangen werden soll. Eine brisante Forderung stellt der Mieterinnen- und Mieterverband anlässlich des runden Tisches. Er möchte unter anderem, dass der Wohnraum pro Person beschränkt werden soll. Konkret lautet die Forderung: die Anzahl der Zimmer minus eins gleich Mindestbelegung. Eine Einzelperson soll demnach höchstens eine 2-Zimmer-Wohnung belegen. In einer 5-Zimmer-Wohnung müssten mindestens vier Personen wohnen. Diese Forderung erzürnt viele Leserinnen und Leser.
User hallodu2 lebt in einer 4-Zimmer-Wohnung und wäre gerne in eine 2-Zimmer-Wohnung gezogen. «Das hat nicht funktioniert, da ich keine Wohnung bekommen habe. Deshalb lebe ich wieder alleine in der 4-Zimmer-Wohnung. Muss ich nun auf der Strasse leben?»
«Wohnfläche ist Privatsphäre»
Mehrere Userinnen und User betonen, dass die Wohnfläche, die jemand besitzt, Privatsache sei: «Wenn ich mir als Single eine Loft mit 750 Quadratmetern leisten will und kann, dann geht das rein gar niemanden etwas an. Mein Geld, meine Fläche», schreibt WizardOfOz. Auch SpencerReid sieht das so: «Gehts noch? Es ist doch meine Sache, ob ich alleine auf 140 m² lebe oder auf 40 m².»
Müsstest du laut Forderung des Mieterverbands deine Wohnung verlassen?
Gruben26, peterduck, Leserli und viele weitere sehen die Zuwanderung als Ursache für die Wohnungsknappheit: «Man würde auch besser mal die Zuwanderung verlangsamen, statt die persönlichen Freiheiten immer wieder mehr anzugreifen und die Mietkosten in die Höhe schnellen zu lassen», schreibt peterduck. Und Leserli würde dafür weniger Wohlstand in Kauf nehmen: «Personenfreizügigkeit kündigen. Keine Leute mehr reinlassen. Das ist das Problem. Ich brauche nicht unbedingt diesen krankhaften Wohlstand, sondern wieder eine Schweiz, wie sie einmal war.»
«Der Staat soll ohne Gewinnmarge vermieten»
Doch nicht nur Kritik wird in den Kommentarspalten geäussert, auch mehrere Lösungsvorschläge werden genannt: «Der Staat baut massiv mehr Wohnraum und vermietet dann ohne Gewinnmarge. Käme dem Bürger und auch der Wirtschaft zugute, weil der Bürger günstiger wohnen kann, mehr Geld für anderes ausgeben kann und die Baubranche Aufträge bekommt. Win-Win-Win. Nur Immobilien-Spekulanten würden sich nicht freuen, und wegen dieser wird auf so was verzichtet», schreibt grml.
Und H0PSCH1L schreibt, er habe selbst lange im Bauverwaltungswesen gearbeitet und die einzige Lösung sei, die Bürokratie zu verkürzen: «Was dort für Unterlagen verlangt werden von den Bauherren, geht auf keine Kuhhaut und jedes Jahr wird es schlimmer, es wird mehr verlangt und auch deshalb wird das Baugesuch an sich immer kostspieliger, dazu geht der Bewilligungsprozess vor allem bei Neubauten zu lange.»
«Ich wünsche mir pragmatische Ansätze»
Und NikeWaber findet, dass zu viel gebasht werde, aber vergessen werde, «dass es heute praktisch nicht mehr möglich ist, Wohnungen aufzustellen, weil ‹zu laut›, ‹zu teuer›, ‹zu fossil› und was weiss ich noch zu viel. Es braucht pragmatische Ansätze. Wenn jemand neben einer Autobahn eine Ersatzneubaute hinstellt, dann muss der Lärmschutz aufgrund des bestehenden Lärms berechnet werden. Alles, was besser ist als vorher, muss OK sein. Es kann nicht sein, dass auch in diesem Falle die Geräuschkulisse des Maiensässes vom Alpöhi als Benchmark genommen wird.»
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