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Hellseher?Mentalmagier verblüffen die 20-Minuten-Redaktion

Das österreichische Magierduo The Clairvoyants hat schon ganz Amerika in Staunen versetzt. Nun haben Thommy Ten und Amélie Van Tass auch uns verzaubert.

Schimun Krausz
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Schimun Krausz

Thommy Ten und Amélie Van Tass alias The Clairvoyants sind die amtierenden Weltmeister in der Mentalmagie. Mit 20 Minuten haben sie über ihre Zauberkunst gesprochen und gleich noch die Redaktion verblüfft. <i>(Video: Murat Temel/Lucien Esseiva / Interview: Schimun Krausz)</i>

Wenn Thommy Ten das Smartphone der Tilllate-Praktikantin in die Hand nimmt, spürt Amélie Van Tass einen Meter daneben, welches Tier auf dem Hintergrundbild des Geräts abgebildet ist. Ohne Blick- oder Körperkontakt, wie die zwei bei ihrem Besuch in Zürich bewiesen haben.

Die ganze Vorstellung mit allen Tricks sehen Sie unten im Video. Nach der kurzen Show standen uns The Clairvoyants Rede und Antwort.

Wie funktioniert Mentalmagie?

Thommy Ten: Bei der klassischen Zauberei lässt man etwas verschwinden und bei der Mentalmagie spielt sich etwas im Köpfchen ab. Der Zuschauer kann ausserdem Teil davon werden, wenn er möchte, so wird die Mentalmagie mehr zu einem Erlebniss, statt dass man bloss zuschaut.

Und etwas konkreter?

Thommy: Wahrscheinlich kennt das jeder irgendwie, dass man zum Beispiel an eine Person denkt, die man schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat; und plötzlich klingelt das Telefon und genau diese Person ist dran. Wir wollten diese Phänomene, die jeder von uns kennt, nehmen, auf ein neues Level bringen und daraus eine Show machen.

Was, wenn dabei etwas schiefläuft?

Thommy: Der Zuschauer weiss ja nie genau, was wir geplant haben – das ist natürlich ein grosser Vorteil für uns. Und es ist eine Liveshow, da kann immer mal was anders laufen, als man es angedacht hat; die Zuschauer sind immer anders, denken anders, haben andere Gegenstände bei sich. Was dabei rauskommen wird, kann man vorher nie sagen.

Bist du beim Hellsehen schon mal falschgelegen, Amélie?

Amélie Van Tass: Es kann schon mal vorkommen, dass es nicht 100-prozentig klappt, weil wir uns ja auch aufeinander einstellen müssen. Aber ich sag dann immer: «Wir sind Menschen und Menschen machen hin und wieder Fehler.»

Eure Shows leben von eurer Verbindung zueinander – könnte das, was ihr auf der Bühne macht, auch mit einem jeweils anderen Partner funktionieren?

Thommy: Wir bauen zwar auch immer das Publikum ein, aber wir haben gemerkt, dass es zwischen uns zwei am besten funktioniert. Wir haben miteinander am meisten trainiert und darum kann man durchaus sagen, dass das, was wir machen, scheinbar nur zwischen uns beiden möglich ist.

Amélie: Ausserdem will ich es auch mit gar keinem anderen machen, es macht Spass.

Profitiert diese Verbindung auf der Bühne von eurer privaten Verbundenheit als Paar?

Amélie: Wenn man sich nicht versteht oder mag, wie soll man dann auf der Bühne etwas repräsentieren, was nicht da ist? Wir leben zusammen, wir stehen zusammen auf der Bühne und geniessen das sehr. Es gibt viele Kollegen, die auf Tour immer alleine unterwegs sind – wir aber haben den riesigen Vorteil, zusammen um die ganze Welt reisen, das ist doch einfach schön.

Gibt es auch Nachteile, wenn man geschäftlich und privat immer zusammen ist?

Thommy: Ich finde nicht. Man hat diese Erfahrungen, die man miteinander teilen kann und ich finde das ausschliesslich positiv, sehr schön und bin froh um jeden Tag, den wir zusammen verbringen können.

Ihr seid im Opera House von Sydney aufgetreten, habt bei «America's Got Talent» den zweiten Platz belegt und zuletzt sehr erfolgreich am Broadway gespielt – ist eine Steigerung jetzt überhaupt noch möglich?

Amélie: Das sind ja alles Dinge, mit denen man gar nie wirklich rechnet – wir wissen ja nicht, was noch alles auf uns zukommt. Aber solange es Spass macht, ist es glaube ich egal, ob man jetzt vor 20 oder vor 20'000 Leuten steht; wir haben Spass daran und freuen uns, wenn wir die Leute einfach ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie für zwei Stunden in eine Welt der Faszination entführen können.

Thommy Ten und Amélie Van Tass spielen mit ihrem Programm «Einfach zauberhaft!» am Donnerstag, 9. März, im Zürcher Volkshaus. Karten dafür sind bei Ticketcorner erhältlich.

Mentalmagier verzaubern 20 Minuten – die Show

Bevor Thommy Ten und Amélie Van Tass alias The Clairvoyants im Zürcher Volkshaus einen ganzen Saal verblüffen, haben die beiden österreichischen Mentalmagier im Newsroom von 20 Minuten eine Privatvorstellung gegeben. <i>(Video: Murat Temel/Lucien Esseiva)</i>

Hier gibt es die ganze Show im Newsroom von 20 Minuten ohne Interview-Unterbrechung zu sehen – für alle, die mehr auf Taten als auf Worte geben. (Video: Murat Temel/Lucien Esseiva)

Amélie Van Tass (29) privat als Paar und geschäftlich als The Clairvoyants durchs Leben. 2016 schaffte das österreichische Mentalmagier-Duo den Durchbruch: Im Januar trat es im Opernhaus in Sydney auf, tingelte mit seinem Programm um die Welt, belegte den zweiten Platz bei «America's Got Talent» (wöchentlich rund 14 Millionen Zuschauer) in der Jury, spielte in Las Vegas und während acht Wochen am Broadway in New York. Ende Januar startet die Europa-Tour, auf der die zwei auch im Zürcher Volkshaus Halt machen. (Foto: Stevan Bukvic/Custom Images)

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