Wolkenkratzerboom in Basel: Messeparking weicht neuem Hochhaus

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Wolkenkratzerboom in BaselMesseparking weicht neuem Hochhaus

Am Messeplatz entstehen schon bald Wohnungen mit spektakulärer Aussicht. Das alte Parkhaus weicht einem rund 100 Meter hohen Ersatzbau.

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Der Basler Messeplatz wird zur Hochhäuserschlucht: Die Messe plant einen rund 100 Meter hohen Ersatzbau für ihr sanierungsbedürftiges Parkhaus. Darin sollen neu auch ein Hotel, Büros und Wohnungen Platz finden, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Am Messeplatz steht bereits der 2003 eingeweihte «Messeturm» mit Hotel und Büros; er war mit 105 Metern Höhe zeitweilig das höchste bewohnte Schweizer Gebäude. Vis-à-vis entsteht mit dem «Claraturm» bald ein 96 Meter hohes Wohn- und Geschäfts-Hochhaus. Mit der 2013 eingeweihten Passerellen-Messehalle ist zudem der halbe Messeplatz überdeckt worden.

Die Messe hatte im Rahmen einer Testplanung drei Architekturbüros beauftragt abzuklären, ob und wie das sanierungsbedürftige Parkhaus-Gebäude am Messeplatz besser mit zusätzlichen Nutzungen ganz neu gebaut statt nur instandgestellt werden könnte. Auf dem Tisch sind nun Vorschläge mit einem oder vier Türmen.

Wohnungen mit Panoramablick

Die Eingabe vom Büro Buchner Bruendler schied aus, während Herzog & de Meuron sowie Morger Dettli zu einer Vertiefung ihrer Entwürfe eingeladen wurden. Beide verlegen alle 1450 Parkplätze unter den Boden; darüber sind Flächen für Wohnungen, Büros sowie ein Hotel und im Parterre für Quartierbezogenes wie etwa ein Café vorgesehen.

Konkret sehen Morger Dettli einen Parterre-Sockelbau mit grossem Dachgarten auf der ganzen Fläche des Parkhausareals vor. Darauf stünde ein schlanker, 31-stöckiger Turm mit den Wohnungen zuoberst.

Auch der Claraturm stammt aus der Feder von Morger Dettli, der Messeturm von Morger Degelo, die Passerellen-Halle von Herzog & de Meuron. Als Parkhaus-Ersatz schlagen Herzog & de Meuron einen mehrgeschossigen Sockel-Ring vor, mit Innenhof und vier unterschiedlich hohen Türmen mit bis zu 23 Etagen.

Baubeginn frühestens 2019

Die Messe zitiert ihr Expertengremium mit dem Fazit, eine solche «Belebung und Aufwertung des Standortes» mit neuen Nutzungen in einem Parkhaus-Ersatzbau sei weiterzuverfolgen. Die Messe will nun beim Kanton eine Anpassung ihres Bebauungsplanes beantragen.

Wenn dieser alle politischen Instanzen und vielleicht auch eine Volksabstimmung überstanden hat, könnte laut einem Messesprecher wohl ab 2017 ein Bauprojekt ausgearbeitet werden. Welches der beiden im Rennen verbliebenen Architetkturbüros den Zuschlag erhält, steht noch nicht fest. Das Projekt habe grob geschätzt ein Volumen von rund 250 Mio. Franken. Ziel ist laut dem Sprecher eine Realisierung ohne Staats-Subvention.

Höchstes Hochhausprojekt in der Schweiz ist im Übrigen der in Bau befindliche Roche-Turm mit 178 Metern - dieser entsteht in Basel rund 700 Meter vom Messeplatz entfernt. Den Zürcher Prime Tower, mit 126 Meters bisher höchstes Schweizer Gebäude, überragt dessen Rohbau inzwischen; eingeweiht werden soll der Roche-Turm in einem Jahr. (lha/sda)

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