Messerstecherei bei Hooligan-Krawallen
Am Rand des Viertelfinal-Hinspiels der Champions League zwischen der AS Roma und Manchester United (2:1) ist es zu Krawallen gekommen, bei denen 20 englische Fans verletzt wurden. Auch im UEFA-Cup zwischen Sevilla und Tottenham kam es zu blutigen Ausschreitungen.
Zwei englische Fans wurden in Rom durch Messerstiche in die Brust und in den Bauch schwer verletzt, sind aber beide nicht in Lebensgefahr. Insgesamt sollen sich 300 englische, grösstenteils alkoholisierte Supporter an den Ausschreitungen beteiligt haben; sie waren anscheinend von Roma-Anhängern provoziert worden. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die Krawall-Macher vor.
Weil Roms Polizeichef vor der Partie ein Alkohol-Ausschank-Verbot verhängt hatte, hätte es für die Engländer eigentlich unmöglich sein sollen, sich in Stadion-Nähe Alkohol zu beschaffen. Mehrere Lokal-Besitzer setzten sich aber über das Verbot hinweg; sie wurden inzwischen von der Polizei angezeigt.
Die UEFA wartet derweil auf den Bericht der Delegierten. «Die Disziplinar-Kommission wird sich die TV-Bilder genau ansehen», kündigte UEFA-Sprecher William Gaillard an. Er deutete allerdings auch indirekte Kritik am harten Polizei-Einsatz an. «Wir sind für ein behutsames Vorgehen. Stewards können Situationen besser einschätzen als die Polizei.» In Italien werden die Sicherheitsdienste im Gegensatz zu anderen Ländern ausschliesslich von der Polizei organisiert.
In Sevilla prügelten sich vor der Partie 50 Tottenham-Fans mit der spanischen Polizei. Während des Spiels warfen englische Anhänger mit abgerissenen Sitzschalen, worauf die Polizei mit Schlagstöcken intervenierte. Tottenham zeigte für diese Vorgehensweise kein Verständnis und hofft auf eine Untersuchung der UEFA.
(si)