Disco-BrandMetal-Drummer stirbt auf Weg in Schweizer Klinik
Ein weiteres Mitglied der Metal-Band, die während des Feuers in einem Bukarester Club spielte, ist seinen Verletzungen erlegen – auf dem Weg in die Schweiz.
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Am Freitag, 30. Oktober verwandelte eine Pyro-Show ein Rockkonzert in einem Club in Bukarest in Rumänien in eine Flammenhölle. 27 Menschen waren sofort tot – in den folgenden Tagen erlagen viele weitere ihren schweren Brandverletzungen. Auch die beiden Gitarristen der Band Goodbye to Gravity gehören zu den Opfern.
Rumänische Medienberichteten am Wochenende, dass auch Bogdan Enache, der Schlagzeuger der Band, gestorben ist. Die Zahl der Todesopfer ist damit auf 45 gestiegen – und viele weitere Menschen befinden sich weiterhin in Lebensgefahr.
Herzstillstand im Flugzeug nach Zürich
Enache sollte laut übereinstimmenden Berichten zu Spezialbehandlungen ins Ausland geflogen werden. Erst hatte es geheissen, Frankreich sei das Ziel – doch am Sonntag sagten die Ärzte, der Schlagzeuger werde in eine Zürcher Spezialklinik für Verbrennungen geflogen. Das Flugzeug, ein Spezialtransporter für Schwerverletzte, hob am Sonntag um 16.40 Uhr in Rumänien ab – und landete zum Entsetzen von Familie und Freunden eine Stunde und zehn Minuten später wieder in Rumänien.
Enaches Zustand hatte sich auf dem Flug verschlechtert, die Ärzte beschlossen unterwegs, umzukehren. Noch im Flugzeug soll der Musiker einen Herzstillstand erlitten haben. 70 Minuten lang hätten Ärzte im Flugzeug und danach am Boden versucht, ihn wiederzubeleben – vergeblich.
Etliche ausländische Patienten pro Jahr in Zürich
Bei der Klinik, in die Enache hätte gebracht werden sollen, handelt es sich wahrscheinlich um die Intensivstation für Schwerbrandverletzte am Universitätsspital Zürich, das 1967 errichtet wurde. Aus Gründen des Datenschutzes bestätigt das Universitätsspital nicht, ob der Drummer im Zürcher Brandverletztenzentrum hätte behandelt werden sollen.
«Auf der Intensivstation für Schwerbrandverletzte am Universitätsspital Zürich werden durchschnittlich 75 bis 80 Patienten pro Jahr behandelt», sagt Sprecherin Martina Pletscher zu 20 Minuten. «Davon stammen fünf bis sieben aus dem Ausland, die meisten davon aus dem grenznahen süddeutschen Raum, oder sie werden ans Universitätsspital Zürich verlegt, falls die Zentren für Brandverletzte in Tübingen, Stuttgart oder Ludwigshafen besetzt sind.» Entscheidend für das Überleben von Schwerbrandverletzten sei die frühzeitige Verlegung und Behandlung in einem Brandverletztenzentrum, so Pletscher weiter.