Verstoss gegen Pflicht: Migros gibt Maskenverweigerer fünf Jahre Hausverbot

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Verstoss gegen PflichtMigros gibt Maskenverweigerer fünf Jahre Hausverbot

Ein Telegram-Nutzer darf nicht so schnell wieder in der Migros einkaufen. Er soll sich beim Einkaufen in der Zentralschweiz geweigert haben, eine Maske zu tragen.

von
Leo Hurni
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Maskenrebellen müssen mit einem Hausverbot rechnen, wenn sie in der Migros ohne Mundschutz einkaufen. 

Maskenrebellen müssen mit einem Hausverbot rechnen, wenn sie in der Migros ohne Mundschutz einkaufen.

20min/Simon Glauser
So hat die Migros einem Maskenverweigerer in Luzern fünf Jahre Hausverbot aufgebrummt. 

So hat die Migros einem Maskenverweigerer in Luzern fünf Jahre Hausverbot aufgebrummt.

20min/Taddeo Cerletti
Wie viele Verstösse es gegen die Maskentragpflicht bei der Migros bislang gegeben hat, ist unklar. 

Wie viele Verstösse es gegen die Maskentragpflicht bei der Migros bislang gegeben hat, ist unklar.

20min/Marvin Ancian

Darum gehts

  • In der Zentralschweiz musste die Polizei ausrücken, weil sich ein Kunde weigerte, die Maske zu tragen.

  • Die Migros hat ihn jetzt mit einem Hausverbot für sämtliche ihrer Läden belegt – von Micasa bis SportXX.

  • Dass sich Kunden ohne ärztliches Attest weigern, die Maske zu tragen, kommt laut den Detailhändlern sehr selten vor.

Der Fall gibt in den sozialen Netzwerken zu reden: Ein User des Telegram-Chats der «Corona-Rebellen» berichtet, er habe sich beim Einkaufen geweigert, sein Masken-Attest zu zeigen. Weil er sich geweigert habe, habe der Sicherheitsdienst die Polizei gerufen.

Der Vorfall hatte Folgen: Ein Hausverbot für alle Filialen der Genossenschaft Migros Luzern – fünf Jahre lang. Neben den Migros-Filialen darf er auch SportXX, die Restaurants oder Micasa-Filialen nicht mehr betreten. Der Betroffene veröffentlichte die Anordnung gleich in der Gruppe – mittlerweile kursiert das Schreiben auch auf Twitter.

Migros greift durch

Die Genossenschaft Migros Luzern bestätigt, dass am 1. März ein solches Hausverbot ausgestellt wurde. Dabei handle es sich allerdings um einen Einzelfall, so Migros Mediensprecherin Lisa Savenberg. «Wenn sich eine Kundin oder ein Kunde uneinsichtig zeigt, ausfällig wird, droht und den Betrieb stört, behält sich die Migros Luzern das Recht vor, ein Hausverbot auszusprechen.» Die Länge des Hausverbots werde individuell beurteilt, abhängig von der Tathandlung und ob es sich um einen Wiederholungsfall handle.

Auf Twitter feiern viele die scharfe Massnahme der Genossenschaft Migros Luzern. Sie hoffen, dass auch andere so mit den Masken-Verweigerern umgehen. «Danke Migros! Migros Aare, ist das auch so bei euch?», kommentiert ein Nutzer das Hausverbot. «Bravo Migros, ein Grund mehr dort einzukaufen», kommentiert eine weitere Nutzerin.

Im Telegram-Chat hingegen kriegt der Masken-Verweigerer für seine Aktion viel Lob. Auch weitere Mitglieder erzählen von ihren Erfahrungen ohne Maske im Alltag. «Ich warte seit dem 4. Dezember 2020 auf meine Anzeige wegen Nichttragens einer Maske im Geschäft, aber komisch, ich warte immer noch», erzählt ein Mitglied des Chats. Er ermutigt die anderen Mitglieder, nicht klein beizugeben. «Ihr müsst nur durchhalten und an euch glauben. Seid standhaft und nicht feige.» Andere raten dem Masken-Rebellen aber auch, sich bei der Migros zu entschuldigen, um so das Hausverbot aus dem Weg zu räumen.

Hausverbote sind selten

Die Migros ist nicht der einzige Detailhändler, der mit Maskenverweigerer zu kämpfen hat. Bei Coop heisst es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Verkaufsstellen seien speziell auf diese Thematik sensibilisiert worden, sagt etwa Coop-Mediensprecherin Melanie Grüter. «Hausverbote sind bei Coop sehr selten und werden nur im äussersten Fall erteilt.» Ähnlich tönt es bei Aldi. «In Härtefällen wird die Polizei hinzugezogen. Dies war bislang nur in seltenen Ausnahmefällen notwendig», so Mediensprecherin Vanessa Senn.

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