560 Tonnen weniger PlastikMigros verzichtet auf Plastik-Einweggeschirr
Die Detailhändlerin nimmt bis Ende Jahr sämtliches Plastik-Einweggeschirr aus dem Sortiment. Damit senkt die Migros den Plastikverbrauch um 560 Tonnen pro Jahr.
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- bsc/sda
Vor 4 Jahren hatte die Migros dem Plastik bereits den Kampf angesagt und die 5-Rappen-Gebühr für Plastiksäckchen eingeführt. Nun geht die Detailhändlerin einen Schritt weiter: Bis Ende Jahr soll sämtliches Plastik-Einweggeschirr aus dem Sortiment verschwinden, wie die Migros in einer Medienmitteilung schreibt. Mit dieser Massnahme könne jährlich 560 Tonnen Plastikmaterial vermieden werden.
Bereits bestehen rund 60 Prozent der Einweg-Produkte aus ökologischen Alternativen wie Zuckerrohr, Palmblättern, Papier oder Holz. Bis Ende 2020 soll es dann für jedes Einwegprodukt eine ökologischer Alternative im Migros-Sortiment geben, wie die Detailhändlerin weiter schreibt.
Dabei kann Geschirr aus Bambus im Hauskompost entsorgt werden. Alle anderen ökologischen Alternativen müssen laut Migros aber vorerst im normalen Abfall entsorgt werden: Diese könnten zwar in der Natur abgebaut werden, jedoch dauert das sehr lange.
Coop will nicht verzichten
Auch bei Coop ist laut Mediensprecherin Marilena Baiatu Plastikreduktion ein wichtiges Thema. So würden Kunden in der Zwischenzeit in allen 900 Coop-Verkaufsstellen Palmblatt-Geschirr und Papier-Röhrli als Alternative zu Plastik-Einweggeschirr finden. Ausserdem prüfe man regelmässig Alternativen und reduziere den Anteil an Einweg-Plastikgeschirr stetig.
Pläne, komplett auf Einweg-Plastikgeschirr zu verzichten, gibt es bei Coop allerdings keine. «Wir bieten unseren Kunden die Wahlfreiheit», sagte Baiatu.
Plastikverbot in der EU
Das EU-Parlament hat bereits letztes Jahr ein Verkaufsverbot von Einweg-Plastikgeschirr und anderen Wegwerfprodukten aus Kunststoff mit grosser Mehrheit durchgewunken. Produkte, für die es eine erschwingliche, umweltfreundliche Alternative gibt, sind ab 2021 im EU-Raum verboten.
Zudem kündigte die EU-Kommission erst kürzlich an, die Regeln für Einwegkunststoffe noch mehr ausweiten zu wollen. So werde beispielsweise auch ein Verbot von Verpackungen aus Plastik oder eine Vorschrift zur Verwendung von Recycling-Plastik geprüft. Kanada hatte letztes Jahr ebenfalls angekündigt, Einwegplastik bis 2021 zu verbieten.
Verbot von oxo-abbaubaren Kunststoffen
In der Schweiz wird derzeit erst ein Verbot sogenannter oxo-abbaubarer Kunststoffe diskutiert. Der Bundesrat hat dem Parlament beantragt, eine entsprechende Motion anzunehmen. Oxo-abbaubarer Plastik wird vielfach mit biologisch abbaubarem Plastik verwechselt. Es handelt sich aber um Kunststoff, der mit chemischen Zusätzen versetzt ist. Er zersetzt sich damit zwar schneller, verschmutzt aber gleichwohl als Kleinstteile Böden und Gewässer und kann so in die Nahrungskette gelangen.
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