US-Army jagt LuftschiffMilitär-Zeppelin gerät ausser Kontrolle
Ein Militär-Luftschiff ist mehr als zwei Stunden lang unkontrolliert über die USA geflogen. Ein herabhängendes Kabel sorgte für Stromausfälle in Tausenden Haushalten.
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Ausser Kontrolle: Der unbemannte Zeppelin driftet über Amerika. Quelle: Reuters
Ein Zeppelin des US-Militärs hat stundenlang für Chaos gesorgt. Das dickbauchige weisse Luftschiff hatte sich im US-Staat Maryland aus seiner Verankerung gelöst und war unkontrolliert rund 241 Kilometer weit über das Land geflogen, wie die Luftraumkontrollbehörde Norad mitteilte.
Am Nachmittag kam das 73 Meter lange Gefährt dann in der Nähe der Kleinstadt Muncy im Staat Pennsylvania von selbst wieder auf den Boden. Warum das mit Helium gefüllte Luftschiff erschlaffte, ist noch unklar. Zwei Kampfflugzeuge vom Typ F 16 hatten den Zeppelin eskortiert. Dieser Flugzeugtyp wird normalerweise für Überwachungsflüge im Irak und Afghanistan eingesetzt.
27'000 Verbraucher ohne Strom
Verteidigungsminister Ash Carter hatte vor der «Landung» des Luftschiffes gesagt, es habe solche losgelösten Zeppeline bereits in Afghanistan gegeben. Das Luftschiff hatte sich um 12.20 Uhr aus noch nicht geklärten Gründen aus seiner Verankerung auf dem Landeplatz nahe Aberdeen gelöst, zu dem Zeitpunkt befand es sich in einer Höhe von 2000 Metern. Carter sagte bei einem kurzen Zusammentreffen mit Reportern im US-Verteidigungsministerium, das könne bei «schlechtem Wetter» passieren.
Bei seinem Flug streifte das Luftschiff mit seiner Halteleine offenbar mehrere Stromleitungen. Rund 27'000 Verbraucher in zwei Bezirken waren zeitweise ohne Strom. Die Luftfahrtbehörde und das Militär arbeiteten zusammen, um eine Gefahr für den Luftverkehr zu vermeiden. (pat/sda)