Nach Mubarak-Sturz: Militärregierung schlägt auf Aktivisten ein

Aktualisiert

Nach Mubarak-SturzMilitärregierung schlägt auf Aktivisten ein

Während alle Augen nach Libyen schauen, ist in Ägypten zwei Wochen nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak noch wenig im Lot. Vergangene Nacht kam es zu Zusammenstössen in Kairo.

Die Militärregierung in Ägypten geht offenbar zunehmend härter gegen Demonstranten vor, die rasche demokratische Reformen fordern. In der Nacht zum Samstag wurden Dutzende Demonstranten verprügelt. Später entschuldigte sich die Armee dafür.

Etwa 300 Demonstranten hatten sich nach Beginn der Ausgangssperre um Mitternacht geweigert, den Platz vor einem Regierungsgebäude nahe des Tahrir-Platzes zu verlassen. Die Militärpolizei vertrieb sie dann mit Gewalt.

Vier Menschen seien beim Einsatz der Armee festgenommen worden, sagte ein Aktivist. Mehrere Demonstranten hätten Widerstand geleistet, ein Mann habe im Gesicht geblutet.

Armee entschuldigt sich

Die ägyptische Armee entschuldigte sich am Samstagmorgen für den Zwischenfall. Die Armeeführung versprach in einer Erklärung, ein solches Vorgehen werde sich nicht wiederholen. Der Militärrat sprach von «unbeabsichtigten Spannungen» zwischen der Militärpolizei und den «Söhnen der Revolution».

Die Protestbewegung fordert zwei Wochen nach dem Sturz von Hosni Mubarak unter anderem die Entlassung des noch vom Staatschef eingesetzten Ministerpräsidenten Ahmed Schafik, die Freilassung politischer Häftlinge und die Rücknahme von Notstandsgesetzen.

Zehntausende hatten sich am Freitag auf dem Tahrir-Platz versammelt, um den Druck auf die Regierung aufrecht zu erhalten. Etwa 150 von ihnen wollten die Nacht vor einem Regierungsgebäude verbringen. (sda)

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