Milliardäre im HeuwagenSVP-Lothe bezeichnet Auftritt der Blochers als «total fake»
Zum Wahlauftakt der SVP liessen sich Christoph Blocher und seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher auf einem Heuwagen chauffieren. Das Bild passt Camille Lothe überhaupt nicht.
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Darum gehts
Zum Wahlkampfauftakt der SVP sassen Christoph Blocher und Magdalena Martullo-Blocher in einem Heuwagen.
Die Stadtzürcher SVP-Präsidentin Camille Lothe bezeichnet diesen Auftritt als «total fake».
Lothe ärgerte sich auch über die ständige Kritik der nationalen Partei an den Städten in den letzten Jahren.
Die SVP hatte für ihren Wahlauftakt vor rund zwei Wochen ein ganzes Eishockey-Stadion gemietet. In der Swiss-Life-Arena in Zürich-Altstetten versammelten sich laut einer Medienmitteilung rund 4000 «begeisterte Mitglieder und Unterstützer». Anwesend war die ganze Parteiprominenz.
So auch Alt-Bundesrat Christoph Blocher (82) und seine Tochter, Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (54). Die beiden sassen auf einem Heuwagen, als sie in die Arena chauffiert wurden.
«Total fake»
Dieses Bild passt Camille Lothe (29), SVP-Parteipräsidentin der Stadt Zürich, überhaupt nicht, wie der «Blick» schreibt. Den Auftritt des SVP-Übervaters und seiner Tochter habe sie am Sonntag in der Sendung «Doppelpunkt» auf Radio 1 deutlich kritisiert. Den Auftritt habe sie als «total fake» wahrgenommen, sagte Lothe gegenüber Moderator Roger Schawinski. Der 78-Jährige fragte Lothe zuvor, was sie davon halte, wenn «zwei Multimilliardäre auf einem Heuwagen als Bauern verkleidet» auffahren würden.
Lothe betont offen, dass sie keinerlei Verbindung zur ländlichen Schweiz hat, obwohl die SVP sich gern als die Partei für die Heimat und die Bauern darstellt. «Niemand wird jemals von mir erwarten, Jeans und ein traditionelles Sennenhemd zu tragen.» Lothe ärgerte sich auch über die ständige Kritik der nationalen Partei an den Städten in den letzten Jahren. Sie ist fest davon überzeugt, dass die Kampagne gegen die «links-grünen Schmarotzer-Städte» im Jahr 2021 ein Fehler war. Das Versuchen, die Stadt gegen das Land auszuspielen, sei aus ihrer Sicht völlig fehlgeschlagen.
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Sie lud Marco Chiesa nach Zürich ein
Für sie als Mitglied der SVP in einer Stadt sei es eine grosse Herausforderung, den scharfen Angriff auf die Städte zu erklären, insbesondere an die SVP-Unterstützer in urbanen Gebieten.
Um die Vorbehalte der Parteiführung gegenüber städtischen Gebieten etwas zu mildern, lud Lothe kürzlich nach eigenen Angaben Parteipräsident Marco Chiesa (48) nach Zürich ein. Das Ziel dabei sei gewesen, ihm zu demonstrieren, dass die Stadt noch nicht vollständig verloren sei.
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