PakistanSelbstmordanschlag auf Moschee und Polizeiposten – Opferzahl steigt auf 100
In der Stadt Peshawar ist es am Montag zu einer Explosion gekommen. Mindestens hundert Menschen starben dabei. Ein lokaler Taliban-Kommandeur reklamierte den Anschlag für sich.
Darum gehts
Beim Anschlag in Peshawar wurden mindestens 150 Menschen verletzt.
Ziel des Anschlags war eine Moschee.
Auch viele Polizisten einer nahegelegenen Station wurden verletzt.
Nach einem Selbstmordanschlag in einer Moschee im Nordwesten Pakistans ist die Zahl der Todesopfer offiziellen Angaben zufolge auf mindestens 100 gestiegen. Die Behörden riefen einen Trauertag in der betroffenen Provinz Khyber Pakhtunkhwa aus, erklärte der Chef der Provinzregierung, Muhammad Azam Khan, wie die pakistanische Zeitung «Tribune» am Dienstag berichtete. In dem südasiatischen Land herrschte nach dem Anschlag auf eine Moschee in der Stadt Peschawar im Nordwesten Fassungslosigkeit. Gleichzeitig blieb unklar, wie sich der Selbstmordattentäter überhaupt Zugang zu der gesicherten Zone in der Stadt verschaffen konnte.
Bis zu 150 weitere seien am Montag in der Stadt Peshawar verletzt worden, viele von ihnen schwer. Einsatzkräfte bemühten sich um die Bergung Verschütteter. Viele der Opfer waren Polizisten, da die Moschee auf dem weitläufigen Gelände des Polizeihauptquartiers der Stadt liegt.
Der Selbstmordattentäter hatte seine Sprengstoffweste der Polizei zufolge gezündet, als Gläubige in dem Gotteshaus beteten. Das Dach der Moschee habe durch die Explosion nachgegeben, sagte der Polizeibeamte Zafar Khan. Zum Zeitpunkt des Anschlags waren nach Polizeiangaben 300 bis 350 Menschen in der Moschee. Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Khyber Pakhtunkhwa mit der Hauptstadt Peshawar, Ghulam Ali, könnte die Zahl der Opfer noch steigen.
Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag und wies die Behörden an, die beste medizinische Versorgung der Verletzten sicherzustellen. Auch der frühere Premierminister Imran Khan verurteilte die Tat. Er schrieb auf Twitter von einem terroristischen Selbstmordanschlag.
Taliban-Kommandeur reklamiert Anschlag für sich
Die pakistanischen Taliban (TTP) hatten sich am Montag von dem Attentat distanziert. Ein lokaler Taliban-Kommandeur, der zur Splittergruppe Jamat-ul-Ahrar (JuA) der TTP gehört, reklamierte den Anschlag für sich. Der Angriff sei die Rache für den Tod eines Gründungsmitglieds gewesen, der im Sommer 2022 im Nachbarland Afghanistan getötet worden sei, hiess es.
Ende vergangenen Jahres hatten die pakistanischen Taliban – die unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan sind – eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Die TTP ist eine Dachorganisation islamistischer Gruppen, die mehrere Tausend Kämpfer umfassen soll. Seit der Machtübernahme der afghanischen Taliban in Kabul hat sich die TTP in ihren ehemaligen Hochburgen an der afghanischen Grenze neu formiert.
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.