Autobahn A1: SVP fordert Ausbau auf sechs Spuren

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SVP fordert A1-AusbauWegen Staus – «mittlerweile nehme ich den Zug, das will etwas heissen»

Die A1 soll zwischen Bern und Zürich sowie Lausanne und Genf auf «mindestens» sechs Spuren ausgebaut werden, fordern SVP-Politiker. Zuständig dafür ist seit kurzem deren Parteikollege Albert Rösti. 

von
Christof Vuille
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SVP-Nationalrat Erich Hess hat genug vom Stau. Ende Woche reicht er eine Motion ein, welche den Bundesrat beauftragt, die A1 zwischen Bern und Zürich «mindestens» auf sechs Spuren auszubauen. 

SVP-Nationalrat Erich Hess hat genug vom Stau. Ende Woche reicht er eine Motion ein, welche den Bundesrat beauftragt, die A1 zwischen Bern und Zürich «mindestens» auf sechs Spuren auszubauen. 

privat
Der Berner argumentiert mit der Zuwanderung, welche zu mehr Verkehr auf den Autobahnen führe. 

Der Berner argumentiert mit der Zuwanderung, welche zu mehr Verkehr auf den Autobahnen führe. 

SVP-Parlamentarier wie Fraktionschef Thomas Aeschi unterstützen die Offensive für den Strassenbau. 

SVP-Parlamentarier wie Fraktionschef Thomas Aeschi unterstützen die Offensive für den Strassenbau. 

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • SVP-Politiker um Erich Hess starten eine Offensive für einen Ausbau der wichtigsten Schweizer Autobahn. 

  • Zwischen Bern und Zürich sowie Genf und Lausanne brauche es aufgrund der Zuwanderung durchgehend sechs oder acht Spuren. 

  • Beim politischen Gegner schüttelt man den Kopf. Ein solcher Ausbau würde die Klimaziele der Schweiz ins Wanken bringen. 

Stau nervt nicht nur, er ist auch teuer: Rund 1,1 Milliarden Franken pro Jahr gehen der Schweizer Wirtschaft gemäss einer Schätzung des Bundesamts für Statistik verloren. Nun werden die Blechlawinen im Bundeshaus zum Thema.

Die SVP nimmt dazu die A1 ins Visier. Die Hauptschlagader des Schweizer Strassennetzes verbindet das Land von Genf über Bern und Zürich bis nach St. Gallen. Nicht überall verfügt die Autobahn über gleich viele Spuren.

SVP will mehr Autobahnen wegen Zuwanderung

Nationalrat Erich Hess will den Bundesrat nun beauftragen, die A1 zwischen Bern und Zürich sowie Lausanne und Genf überall auf «mindestens sechs Spuren» auszubauen - «und zwar schnell». Parteikollegen wie Fraktionschef Thomas Aeschi unterstützen den Vorschlag. Der Berner Politiker argumentiert mit der Zuwanderung. «Unsere Autobahnen wurden für sechs Millionen Einwohner gebaut, bald sind wir aber neun Millionen», so Hess.

Das zusätzliche Verkehrsaufkommen müsse mit mehr Strassen-Infrastruktur kompensiert werden. «Diese Investition ist nötig, um die Schweizer Wirtschaft zu entlasten», so Hess. Gerade die Strecken zwischen Bern und Zürich sowie Genf und Lausanne seien «chronisch überlastet». Selbst er als passionierter Autofahrer kapituliere vor dem Stau auf der A1: «Mittlerweile benutze ich den Zug, wenn ich nach Zürich an den Flughafen muss. Und das will etwas heissen», sagt Hess.

Sollte die A1 auf mindestens sechs Spuren ausgebaut werden?

Der SVPler setzt grosse Hoffnungen in seinen Parteikollegen Albert Rösti. Dieser ist seit Anfang Jahr zuständig für die Schweizer Verkehrspolitik. Hess: «Ich gehe davon aus, dass er mehr Musikgehör für einen starken Individualverkehr zeigt als seine Vorgängerin Simonetta Sommaruga.»

SP-Aebischer: «Idee läuft gegen Zeitgeist und Klimaziele»

Keine Freude an den Ausbauplänen der SVP zeigt die Ratslinke. SP-Nationalrat Matthias Aebischer sagt: «Diese Idee läuft komplett gegen den Zeitgeist und torpediert die Klimaziele des Bundesrats.» Schliesslich habe sich die Schweiz das Netto-null-Ziel bis 2050 auf die Fahne geschrieben.

«Deshalb braucht es nicht mehr Strassen, sondern einen attraktiveren öffentlichen Verkehr und eine bessere Infrastruktur für Velofahrende», so der Präsident von Pro Velo. Aebischer plädiert dafür, den Preis fürs Halbtax-Abo auf 100 Franken zu senken und pocht auf «grosszügige Rabatte» für Familien bei SBB & Co.

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