Selfie-Opfer Minuten später fällt sie in den Grand Canyon
Es gibt ein schönes Bild von Colleen Burns (35), wie sie die Aussicht über den Grand Canyon geniesst. Kurz darauf kostet sie ihre eigene Höflichkeit das Leben.
- von
- gux
Sie war lebensfroh und voller Tatendrang, sagen die Freunde von Colleen Burns. Sie sind noch immer fassungslos, wie die 35-Jährige aus Florida ihr Leben am Grand Canyon verlor: Burns ist mit einer Reisegruppe unweit des viel begangenen South Kaibab Trails im Grand Canyon unterwegs. Ein Foto zeigt sie am Rand sitzend, wie sie die wilde Schönheit der 450 Kilometer langen Schlucht im US-Bundesstaat Arizona geniesst.
Als eine neue Besucher-Gruppe an der Stelle ankommt und Fotos schiessen will, erhebt sich Burns und macht Platz – ein Akt der Höflichkeit, der sie das Leben kostet. «Ein Mann wollte ein Selfie schiessen und Colleen trat zur Seite, um ihm Platz zu machen. Sie stolperte und fiel rückwärts in den Canyon hinein. Wir konnten nichts machen, das waren die längsten, schlimmsten Sekunden in meinem Leben», sagt Jessica Roman, die mit Burns unterwegs war, zu US-Medien.
Zweiter tödlicher Unfall innert drei Wochen
Die Park Ranger entdeckten die Leiche der 35-Jährigen in rund 122 Metern Tiefe. Die Polizei ermittelt noch, geht aber von einem Unfall aus.
Es ist der zweite Todesfall innert drei Wochen am Grand Canyon: Am 27. Juni verunglückte der 23-jährige Jameson Whittaker aus Irvine, Kalifornien, tödlich, als er am Mather Point in die Tiefe stürzte. Die Polizei ermittelt gemäss «Arizona Republic» noch, wie es dazu kommen konnte.
Jedes Jahr besuchen rund fünf Millionen Menschen den Grand Canyon. Einer Sprecherin zufolge gibt es dabei jährlich bis zu drei tödliche Stürze, meist wegen Unachtsamkeit.