Remis gegen St. Gallen«Mir tut der Schiedsrichter leid» – schon wieder VAR-Ärger beim FC Basel
Dem FC Basel wurde beim 1:1 gegen den FCSG ein sehenswertes Tor annulliert, weil der VAR ein Foul am Ursprung der Szene gesehen hatte – eine umstrittene Überstimmung des Schiedsrichters auf dem Platz.

- von
- Silvan Haenni
Darum gehts
Der FC Basel und der FC St. Gallen trennten sich am Sonntagnachmittag 1:1.
Dabei war der FCB in der ersten Halbzeit vermeintlich in Führung gegangen.
Das Tor wurde aber vom VAR annulliert, was grosse Diskussionen zur Folge hatte.
«Wir sind momentan schwer zu schlagen», sagte FCB-Sportchef und Interimstrainer Heiko Vogel (47) nach dem 1:1 gegen einen starken FC St. Gallen gegenüber blue. Dabei hätten die Basler beinahe ihre erste Pleite seit dem 0:1 in Trabzon am 16. Februar kassiert. Zu reden gab vor allem eine Szene: Zeki Amdouni traf in der 35. Minute zum vermeintlichen 1:0. Nur: Wegen eines Fouls von Andy Diouf and St. Gallen Gregory Karlen am Ursprung der Szene, schritt der VAR ein und überstimmte Schiri Fedayi San, der gegen einen Foulpfiff entschieden hatte.
«Keine absolute Fehlentscheidung», meinte Ex-Schiri und Experte Adrien Jaccottet (39) bei blue. Es sei ein sehr strenger Eingriff des VARs, weil San bei der Szene zwei Meter daneben gestanden hatte. «Der Schiedsrichter tut mir leid», fehlt Vogel derweil das Verständnis fürs Einschreiten des VARs. Man müsse sich überlegen, ob eine solche Intervention nicht despektierlich gegenüber Fedayi San auf dem Platz sei, der so automatisch in die Kritik gerate.

Sportlich: Heiko Vogel unterhielt sich nach dem Spiel mit Schiedsrichter Fedayi San.
Wieder VAR-Ärger in Basel
Auch Jaccottet bringt nach dem Spiel diese Frage auf und meinte, der Schiedsrichter hätte im weiteren Verlauf der Partie seine Linie, was Fouls im Mittelfeld anbelangt, dem VAR angepasst. Das sei natürlich nicht die Idee und zeige, was eine solche Szene bei einem Schiedsrichter auslösen kann.
So oder so: In Basel ärgert man sich zum zweiten Mal innert weniger Tage über einen VAR-Entscheid. Bereits am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Conference League gegen Slovan Bratislava (2:2) stand der Video-Schiedsrichter im Mittelpunkt, als er nach dem zwischenzeitlichen 1:1 für die Gäste aus der Slowakei satte viereinhalb Minuten brauchte, um die Abseitsfrage zu klären.
Höchststrafe für Novoa
Ebenfalls viel zu reden gab der Blitz-Einsatz von Hugo Novoa. Der FCB-Joker wurde erst in der 72. Minute für Dan Ndoye eingewechselt – und musste in der 90. Minute seinen Posten für Liam Millar räumen. Völlig verdutzt schaute der Spanier entsprechend an der Seitenlinie aus der Wäsche.
«Das war mir als Einwechselspieler einfach zu wenig», begründet Trainer Vogel seine Handlung. Er habe mittlerweile mit seinem Spieler gesprochen und sei nun informiert, dass er etwas angeschlagen gewesen sei. Vogel: «Da erwarte ich, dass der Spieler vor dem Einsatz ehrlich ist.»
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