PädophilieMissbrauch ist im Netz gleich schlimm wie in echt
Auch wenn Kinder einem Pädophilen nicht persönlich begegnen, hat der Kontakt schwerwiegende Folgen. Das zeigt eine schwedische Studie.
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Erwachsene, die im Internet Kinder kontaktieren und sie sexuell belästigen, richten einen ähnlich grossen Schaden an wie jene, die in der Realität übergriffig werden. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Barnafrid Centers der Universität Linköping in Schweden.
In der Studie hatte das Team um Linda Jonsson die Angaben von mehr als 5800 Schülern ausgewertet, die in einem Fragebogen Auskunft zu ihren Erfahrungen mit Grooming (wenn Erwachsene mit eindeutigen Absichten mit Kindern chatten), sexuellen Missbrauch und Bildern von einem solchen gegeben hatten.
Wertvolle Erkenntnisse
«Unser Bericht zeigt, dass Online-Missbrauch, bei dem das junge Opfer keinen direkten Kontakt zum Täter hat, genauso ernsthafte Konsequenzen haben kann wie sexuelle Übergriffe im echten Leben», fasst Jonsson die Studie in einer Mitteilung der Hochschule zusammen.
Insbesondere die Möglichkeit, dass der Täter den Missbrauch mit Fotos und Videos dokumentiert haben könnte, hat negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Jugend.
Die Ergebnisse können laut Jonsson für die Justiz wichtig sein und zur Diskussion über die Bewertung von Online-Sexualmissbrauch beitragen: «Weiter sind es wertvolle Informationen für all jene, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.»