FCB-Revanche an GC: Mit dem Federer-Gen zum ersten Matchball

Aktualisiert

FCB-Revanche an GCMit dem Federer-Gen zum ersten Matchball

Der FCB will sich an Cupsieger GC revanchieren und im Letzigrund vorzeitig den ersten von drei Matchbällen zum Titel verwerten.

Eva Tedesco
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Eva Tedesco

FCB-Trainer Murat Yakin zur Ausgangslage vor dem Spitzenspiel gegen GC im Letzigrund: «Wir dürfen gewinnen, GC muss.» (Video: 20 Minuten)

Die Ausgangslage für das Spitzenspiel in Zürich ist einfach: Holen die Bebbi in den verbleibenden drei Runden der Meisterschaft drei Punkte, sind sie definitiv Meister. Mit einem Remis «wäre man dem Titel sehr, sehr nah», drückt es FCB-Trainer Murat Yakin aus. Fakt ist, dass der FCB auch im Fall eines Unentschiedens wohl dank der um 18 Tore besseren Torverhältnisses der Bebbi feiern könnte. Was er aber nicht tut, bevor der Titel auch mathematisch zu hundert Prozent klar ist.

Für den vierten Meistertitel – dem sechzehnten in der fast 120-jährigen Klubgeschichte – zieht Yakin einen Vergleich mit dem Tennis. Der FCB habe nun drei Matchbälle. Der Münchensteiner geht noch weiter und erinnert an Roger Federer, dem besten Tennisspieler der Welt und FCB-Fan. Yakin: «Wir wollen schon den ersten von drei Matchbällen verwerten und das Federer-Gen ausspielen, denn auch er war unschlagbar, wenn er in Fahrt kam und von den Gegnern kaum zu stoppen.»

Der FCB kann, aber muss nicht

Sein FCB wurde aber bereits gestoppt. Letzten Montag im Cupfinal in Bern. Rotblau musste ausgerechnet jenem Gegner den ersten nationalen Titel der Saison überlassen, der ihm schon die gesamte Meisterschaft hartnäckig Paroli bietet und ihm nun zum zweiten Mal innert einer Woche eine Party vermiesen will. «Jeder ist so richtig heiss auf den Match gegen GC», sagt Yakin. Die Niederlage im Cup sei verdaut und «die Jungs brennen auf eine Revanche und im Stadion des Verfolgers den Sack zuzumachen.»

Dann beendet Yakin den Vergleich mit dem Filzball-Sport. Denn im Tennis gebe es kein Remis. Seinen FCB würde die Punkteteilung aber weiterbringen. Und aufgrund dieser Ausgangslage sei der FCB für einmal nicht zum Siegen gezwungen. «Die Situation ist ähnlich wie in der Europa League. Wir müssen nicht unbedingt das Spiel machen. Wir dürfen gewinnen, GC muss. Gut möglich, dass wir ihnen öfters das Spieldiktat überlassen», so Yakin. «Obwohl», korrigiert sich der 38-Jährige rasch wieder, «das ist nicht der Stil des FCB.»

Keine Frage der Nerven

Drei Runden vor Schluss ist Rotblau nah am Ziel und auch nah an einem weiteren Eintrag in den Fussball-Geschichtsbüchern. Mit dem vierten Meistertitel in Serie würde der FCB einen Rekord von YB egalisieren. Den Bernern (1957 bis 1960) ist es bisher als einzigem Schweizer Klub gelungen, viermal in Folge den Titel zu holen. «Natürlich ist das auch im Verein ein Thema», sagt Yakin. Präsident Bernhard Heusler habe das vor dem Start in die Rückrunde explizit erwähnt in seiner Rede. «Aber im nächsten Jahr wird es genauso sein, da der Meister sich direkt für die Champions League qualifizieren wird.»

Mit der Frage, dass seine Mannschaft im Fall einer Niederlage Nerven zeigen könnte, befasst sich der Opportunist nicht. Professionell und höflich, wie man es von ihm im Umgang mit den Medien gewohnt ist, antwortet der FCB-Trainer dennoch auf die Frage der Journalisten. «Wir wollen erst einmal das Spiel hinter uns bringen und schauen, was wir dann haben. Nervös werden beim FCB – ich glaube, das gehört nicht zu der Qualität eines Spielers, den wir beim FCB brauchen. Wir haben einen ersten Versuch, und wenn der klappt, ist es gut und sonst gehen wir auf die anderen Partien los.»

Ein «Aussie» im Probetraining

Der FCB testet vom 25. Mai bis 2. Juni den Australier Trent Sainsbury. Der Innenverteidiger wurde vom ehemaligen FCB-Spieler Mile Sterjovski (2004 bis 2007) empfohlen, der aktuell ein Teamkollege des 21-Jährigen bei den Central Coast Mariners ist. Sainsbury ist ehemaliger U20-Nationalspieler und hat neben dem australischen auch einen britischen Pass und würde somit das Ausländerkontingent nicht weiter belasten. Sainsbury wurde im April auch schon mit den Bolton Wanderers in Verbindung gebracht.

Das Restprogramm

FC Basel:

16. Mai: Lausanne (2:0)

26. Mai: GC (a)

29. Mai: YB (a)

1. Juni: St. Gallen (h)

GC:

16. Mai: Sion (4:0)

26. Mai: Basel (h)

29. Mai: St. Gallen (a)

1. Juni: Lausanne (h)

St. Gallen:

17. Mai: Thun (0:3)

26. Mai: Servette (h)

29. Mai: GC (h)

1. Juni: Basel (a)

Mit einem Sieg gegen GC am Sonntag ist der FC Basel definitiv zum vierten Mal in Serie Meister, was bisher erst YB (1957 bis 1960) gelungen ist. Mit einem Remis (Tordifferenz von +18 Toren) wäre Rotblau extrem nahe am Titel.

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