Mit dem Vater vor der Linse: PR-Gag oder eigener Wille?
Wie der Vater, so der Sohn: Jaden Smith, Colin Hanks und Wilson Ochsenknecht stehen mit ihren Papas vor der Kamera. Probleme sind vorprogrammiert, sagt eine Expertin.
Dass Väter mit ihren Söhnen schauspielern, ist nichts Neues. Schon Michael Douglas und John Cusack standen mit ihren Dads vor der Kamera. Doch nächstes Jahr boomen familiäre Filmproduktionen: Gleich drei davon kommen ins Kino. Da wäre «The Pursuit of Happyness» mit Will und Jaden Smith, der ab 11. Januar läuft. Smith spielt darin den Vater des achtjährigen Jaden.
Uwe Ochsenknecht war schon 2003 mit Jimi und Wilson in «Die wilden Kerle» zu sehen. Nun startet im Februar der vierte Teil der Teenie-Komödie. Ebenfalls 2007 läuft «The Great Buck Howard» mit Tom Hanks und seinem 29-jährigen Filius Colin an.
Überreden Väter wie Smith und Hanks den Nachwuchs dazu? Oder geht es gar nur um PR? «Man sollte das nicht pathologisieren, das kommt auch in anderen Berufen vor», relativiert die Berner Psychotherapeutin Vedrana Hercek. «Klar, spielen PR-Überlegungen eine Rolle. Aber es gibt auch Kinder, die unbedingt vor die Kamera wollen.»
Väter sind meist Vorbilder für die Söhne. Doch wenn Kinder ihren Eltern nacheifern oder gar in ihre Fussstapfen treten, birgt dies nicht selten Probleme, weiss Hercek: «Aus dem Schatten des übergrossen Vaters zu treten, ist schwer. Es kann eine Selbstwertproblematik entstehen.»
Stefanie Rigutto