FinnlandMit Glitzer und Einhörnern gegen Rechtsradikale
Eine Finnin stellt sich gegen Rechtsextreme: Riikka Yrttiaho lässt den Namen Soldiers of Odin markenrechtlich schützen und benutzt ihn für Glitzer-Mode.
- von
- kle
In schwarzen Bomberjacken und mit taffem Blick patrouillieren die Soldaten Odins in finnischen Innenstädten. Sie wollen die Bevölkerung – besonders Frauen und Kinder – vor «den gewalttätigen muslimischen Eindringlingen» beschützen, sagen sie. Im Februar liess sich die rechte Bürgerwehr offiziell beim finnischen Patent- und Registeramt als Verein eintragen. Doch an ein Detail dachte sie nicht: den Namen Soldiers of Odin markenrechtlich zu schützen.
Dieses Versäumnis machte sich die linke Aktivistin Riikka Yrttiaho zunutze: Sie liess den Namen der Bürgerwehr als Marke registrieren, um darunter «Verlagsaktivitäten auszuüben, Lotterien und Cafés zu betreiben und Kleider herzustellen». Was der Finnin laut dem Portal Yle konkret vorschwebt: Das bedrohliche, von den Wikingern inspirierte Image der Soldiers of Odin komplett zu verändern und eine Kleiderlinie «mit viel Glitzer und haufenweise Einhörnern» zu kreieren.
«Liebe und Akzeptanz verbreiten»
Ein Name könne dazu verwendet werden, «Gutes oder Böses» zu verbreiten, sagt Yrttiaho. «Zusammen mit ein paar Freunden wollen wir damit jetzt etwas Lustiges machen», sagt sie zu Ilta-Sanomat. «Wir wollen Liebe und Akzeptanz verbreiten.»
Solange einer rassistischen Bürgerwehr erlaubt werde, sich in Finnland als Verein zu etablieren, «wird es einer harmlosen Gruppierung wie unserer auch erlaubt sein, sich dagegen zu wehren», sagt Yrttiaho. Ihre Markenregistrierung ist bereits vom Patentamt bewilligt worden, es besteht jedoch eine 30-tägige Einsprachefrist.