Mit systemischer Arbeit die Karriere vorantreiben
Sie geben alles und kriegen im
Job doch nichts auf die Reihe? Hier könnte eine systemische Verstrickung herrschen. Psychologin Kathrin Hug erklärt die Dynamik.
- von
- Martina Marti
Frau Hug, wann wird ein Jobproblem zum Fall für die systemische Arbeit?
Kathrin Hug: Manche Laufbahnen bleiben unvollendet. Das Gefühl der vergeblichen Mühe und schwierige Muster wie Mobbing, Konflikte oder Geldsorgen können zum Aufgeben führen. Die systemische Sicht geht davon aus, dass wir immer Teil von Systemen sind und Probleme nur mit Blick auf das Ganze lösen können. Die beste Qualifikation nützt nichts, wenn verborgene Motivationen die Laufbahn beherrschen.
Wie ordnen Sie dabei das Burnout ein?
Kathrin Hug: Burnout ist ein klassisches Beispiel für Systeme, die aus dem Gleichgewicht geraten sind. Schlägt das Pendel zu sehr in Richtung Aktivität, muss es irgendwann ebenso stark auf die passive Seite schlagen.
Was kann man dann tun?
Kathrin Hug: Mit Hilfe einer Aufstellung das Problem sichtbar machen. Diese Methode zeigt in kurzer Zeit, was zum Burnout geführt hat.
Ein Weg, der auch bei anderen Problemen hilft?
Kathrin Hug: Natürlich. Die berufliche Laufbahn ist nur ein Ort, an dem sich ein Ungleichgewicht zeigen kann. Das Ungleichgewicht kann in Form von Krankheiten, Störungen oder familiären Problemen auftreten. Es lohnt sich immer, den Erkenntnisweg zu gehen und von der Opferhaltung zur Selbstverantwortung zu finden.
Literatur
«Systemische Organisations-Aufstellungen für Konfliktlösungen in Unternehmen und Beruf» von Marlies Holitzka und Elisabeth Remmert. «Das unsichtbare Netz. Erfolg im Beruf durch systemisches Wissen» von Renate Daimler, Insa Sparrer, Matthias Varga von Kibéd.