Gebärmutterkrebs: Mit Tampons Krebs früher entdecken

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GebärmutterkrebsMit Tampons Krebs früher entdecken

Früh erkannt lassen sich heute viele Krebsarten heilen. Bei Tumoren in der Gebärmutter ist das jedoch schwierig. Aber das könnte sich bald ändern.

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Ein Tampon soll in Zukunft mehr können als nur Blutungen zu stoppen - nämlich Gebärmutterkrebs aufspüren.

Ein Tampon soll in Zukunft mehr können als nur Blutungen zu stoppen - nämlich Gebärmutterkrebs aufspüren.

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Denn nur wenn die Erkrankung frühzeitig entdeckt wird, stehen die Heilungschancen gut. Bisher sind Biopsien der einzige Weg, Gebärmutterkrebs zu entdecken.

Denn nur wenn die Erkrankung frühzeitig entdeckt wird, stehen die Heilungschancen gut. Bisher sind Biopsien der einzige Weg, Gebärmutterkrebs zu entdecken.

Keystone/Gaetan Bally
Grund dafür ist die versteckte Lage des Organs, die eine zufällige Entdeckung nahezu unmöglich macht.

Grund dafür ist die versteckte Lage des Organs, die eine zufällige Entdeckung nahezu unmöglich macht.

Keystone/Gaetan Bally

Gebärmutterkrebs wird häufig erst spät erkannt. Grund dafür ist die versteckte Lage des Organs, die eine zufällige Entdeckung nahezu unmöglich macht. Gezielte Untersuchungen sind dafür nötig.

Doch laut Forschern um Jamie N. Bakkum-Gamez von der US-amerikanischen Mayo-Clinic dürfte sich das bald ändern – dank handelsüblichen Tampons.

Alltagsgegenstand könnte Leben retten

Diese gelangen regelmässig an Ort und Stelle. Zudem: Werden sie von Frauen verwendet, deren Gebärmutterschleimhaut von Krebs befallen ist, bleiben erkrankte Zellen zurück, wie das Team im Fachjournal «Gynecologic Oncology» berichtet.

Für die Studie hatte es DNA-Proben aus den Tampons von 38 erkrankten und 28 gesunden Frauen genommen und analysiert. Dabei zeigte sich, dass die Proben derjenigen, die an Gebärmutterkörperkrebs litten, eine sogenannte Methylierung aufwiesen: eine chemische Abänderung an der Erbsubstanz einer Zelle, was auf Krebs hindeuten kann.

Anschliessend bestätigten die Forscher die Erkenntnisse mithilfe von durch Ausschabung der Gebärmutter gewonnenen Gewebeproben (siehe Box).

Noch ein weiter Weg

Bis die Tampon-Methode die herkömmliche Biopsie ablöst oder zumindest ergänzt, müssen noch weitere Studien durchgeführt werden. Derzeit sind die Forscher daran, die Proben von 1000 Frauen zu untersuchen, die ein besonders hohes Risiko für die Erkrankung haben.

Doch bereits jetzt träumen die Wissenschaftler davon, einen Test zu entwickeln, den Frauen zu Hause in ihrem Badezimmer durchführen können. Denn so wachse die Chance, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.

Hier berichten die Forscher über Ihre Arbeit. (Video: Youtube/Mayo Clinic)

Was ist eine Biopsie?

Biopsie meint die Entnahme und Untersuchung von Gewebematerial aus einem lebenden Organismus. Das entnommene Gewebe (das Bioptat) wird vom Pathologen unter dem Mikroskop oder mithilfe von chemischen Analysen untersucht.

Die Erkenntnisse aus einer Biopsie lassen Aussagen zu krankhaften Änderungen des feingeweblichen Aufbaus des untersuchten Gewebes zu. Insbesondere die Fragestellung, ob es sich bei Tumoren um bösartige oder gutartige handelt, kann in der Regel nur durch eine Biopsie geklärt werden.

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