Versteckt in AppsMit Ultraschall Millionen von Handys ausspioniert
Forscher haben herausgefunden, dass auf Millionen Android-Handys Lauschsoftware installiert ist. Damit können Nutzer einfach überwacht werden.
- von
- swe
Das elektronische Verfolgen von Geräten wie Mobiltelefonen, sogenanntes Tracking, kann Firmen mehr über die Gewohnheiten und Aktivitäten von Nutzern verraten. Eine Studie von Sicherheitsexperten der Technischen Universität Braunschweig zeigt nun, dass schon in mindestens 234 Android-Apps eine besondere Spyware versteckt ist, mit der Nutzer mit Ultraschall ausspioniert werden. Namen nennen die Forscher nicht.
Das funktioniert so, dass Werbetreibende über Lautsprecher an Fernsehern oder Computern für uns unhörbare Audiosignale im Ultraschallbereich senden, die dann vom Mikrofon des Handys erkannt werden. Die Daten werden mit weiteren Informationen, wie beispielsweise dem aktuellen Standort, kombiniert und über die Apps zurückgeschickt. Firmen können so einzelne Nutzer identifizieren und – selbst über mehrere Geräte hinweg – elektronisch verfolgen.
Was steckt dahinter?
Im Prinzip geht es darum, ein Profil zu erstellen, damit Nutzern personalisierte Werbung ausgeliefert werden kann. So würden Konzerne wie McDonald's die Technik für südostasiatische Filialen bereits einsetzen, schreibt Heise.de.
Bei der verwendeten Silverpush-Software ist problematisch, dass die Systeme im Hintergrund laufen, ohne dass dies der Nutzer mitbekommt.
Entwarnung bei TV-Programmen
Gerade im TV-Bereich würde sich die Technologie anbieten, da Ultraschallsignale problemlos in der Tonspur von Werbungen versteckt werden können. Deshalb haben die Forscher auch diesen Bereich untersucht, konnten allerdings keine entsprechenden Signale entdecken.
Für die Studie wurden TV-Streaming-Signale aus sieben Ländern, unter anderem aus Deutschland und den USA ausgewertet. Dass es keine Treffer gab, könnte allerdings auch daran liegen, dass die Tonspur fürs Internet separat aufbereitet wird und die Ultraschall-Zusätze dabei entfernt werden, ergänzen die Forscher.
Weil die Vögel es nicht von den Dächern zwitschern
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