Kloten Flyers: Mit vier Ausländern zum Titel 2012

Aktualisiert

Kloten FlyersMit vier Ausländern zum Titel 2012

Die Enttäuschung nach dem verpassten Titel ist bei den Kloten Flyers gross. Noch grösser ist der trotzige Wille, alles zu tun, um den Titel 2012 zu holen.

von
Klaus Zaugg

Präsident Jürg Bircher sagte, die Enttäuschung sei gross und unmittelbar nach dem Spiel sei es in der Kabine so ruhig gewesen, dass man es gehört hätte, wenn ein Blatt zu Boden gefallen wäre.

Aber er zeigte sich gegenüber 20 Minuten Online bereits kämpferisch. «Davos war in diesem sechsten Spiel besser und hat verdient gewonnen. Aber wir haben ein grosses Potenzial und die richtigen Trainer. Wir können die Mannschaft der Zukunft werden. Die Erfahrungen aus diesen Playoffs machen uns stärker. Unser Ziel muss nächste Saison der Titel sein. Es ist die Aufgabe der Führung, dafür die besten Voraussetzungen zu schaffen.»

Entscheid von drei Ausländern rückgängig gemacht

Die Kloten Flyers verlieren Nationalverteidiger Patrick von Gunten (zu Göteborg, Schweden). Die übrigen wichtigen Wechsel laufen auf den Ausländerpositionen – der Kanadier Mark Bell und der Finne Kimmo Rintanen bekommen keine neuen Verträge. Rintanen wechselt zu Lugano, Bell hat noch keinen neuen Job. Bircher hat im Laufe dieser Saison mehrmals und offiziell angekündigt, dass die Kloten Flyers aus wirtschaftlichen Gründen nächste Saison nur noch drei (satt der möglichen vier) Ausländer einsetzen werden. Diesen Entscheid macht er nun rückgängig und sagt gegenüber 20 Minuten Online: «Wir werden nächste Saison wieder mit vier Ausländern antreten.»

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Für den Richtungswechsel gibt es gemäss Bircher drei wichtige Gründe: Erstens habe sich die wirtschaftliche Situation erfreulich entwickelt, zweitens werde durch die Abgänge von Patrick von Gunten und Kimmo Rintanen eine erhebliche Lohnsumme frei und drittens wolle man alles dafür tun, damit die Mannschaft bestmögliche Voraussetzungen habe. «Gerade diese Saison hat uns gezeigt, wie wichtig die Qualifikation geworden ist. Die vier ersten haben die Halbfinals bestritten und die zwei ersten das Finale. Es ist nicht mehr möglich, eine durchzogene Qualifikation in den Playoffs zu retten. Es geht nicht mehr, einfach umzuschalten. Das Niveau ist zu hoch geworden.»

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Leises Hoffen auf Roman Wick

Durch den Verzicht auf eine Ausländerposition würde die Konkurrenzfähigkeit des Teams geschwächt. Bircher rechnet zwar nicht mit der Rückkehr von Roman Wick (25). Der Nationalstürmer spielt zur Zeit im Farmteam der Ottawa Senators (Binghampton) und sein Vertrag läuft aus. «Ich gehe davon aus, dass er es nächste Saison noch einmal in Nordamerika versucht. Sollte er sich aber zu einer Rückkehr in die Schweiz entschliessen, dann sind wir dazu in der Lage, ihn wieder unter Vertrag zu nehmen.»

Die starken Leistungen in dieser Saison (Platz 2 in der Qualifikation, im Halbfinale Meister Bern aus den Playoffs gekippt und schliesslich ein grosses Finale gegen Davos) haben das Unternehmen der Kloten Flyers dynamisiert. Die Einschätzungen von Bircher sind durchaus richtig: Die Zürcher sind im Finale an einem Gegner gescheitert, der einfach in der Extremsituation Playoffs mehr Erfahrung hat. Aber gerade diese Erfahrung bringt die Mannschaft weiter. «Meistertitel sind nicht planbar», sagt Bircher. «Aber es gibt keinen Grund, warum wir uns für die nächste Saison nicht den Meistertitel als Ziel setzen sollten.»

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