Attacke aufs Haupthaar: Mitschüler schwul? Romney greift zur Schere

Aktualisiert

Attacke aufs HaupthaarMitschüler schwul? Romney greift zur Schere

Während sich Obama für die Homo-Ehe stark macht, zeigt ein Bericht die Haltung des designierten Herausforderers Mitt Romney: Er soll einen Schüler erniedrigt haben – weil er als schwul galt.

von
jam
Schnipp Schnapp, Haare ab: Mitt Romney soll in seiner Jugend einem schwulen Mitschüler die langen Haare abgeschnitten haben.

Schnipp Schnapp, Haare ab: Mitt Romney soll in seiner Jugend einem schwulen Mitschüler die langen Haare abgeschnitten haben.

Aus seiner Abneigung gegenüber Homosexuellen macht Mitt Romney, wahrscheinlicher Herausforderer von Barack Obama bei den US-Präsidentschaftswahlen im November dieses Jahres, keinen Hehl. Nur einen Tag nach Obamas flammendem Plädoyer für die gleichgeschlechtliche Ehe enthüllt die «Washington Post» einen «verstörenden Vorfall» aus Romneys Jugend.

Im Jahr 1965 soll der damals knapp 18-jährige Romney zusammen mit Freunden einem Mitschüler die blond gebleichten Haare abgeschnitten haben. Der Grund dafür ist pikant: Der Junge galt als homosexuell. Romney stand kurz vor seinem Abschluss an der Cranbrook School und war gerade aus den Frühlingsferien an das elitäre Institut zurückgekehrt. Da entdeckte der gläubige Mormone etwas, was er an seiner Schule nie für möglich gehalten hätte. In der Klasse unter ihm gab es doch tatsächlich einen Jungen, der blond gefärbte Haare trug! Und der diese erst noch neckisch über ein Auge fallen liess!

Auf ihn gestürzt, zu Boden gedrückt und die Schere gezückt

«Er kann so nicht aussehen. Das ist falsch. Schaut ihn nur an», soll Romney sich laut «Washington Post» über den Mitschüler echauffiert haben. Mit Mitt Romney als Anführer sei kurz darauf eine Gruppe zu dem Jungen hin, habe sich auf ihn gestürzt und ihn zu Boden gedrückt. Unter Tränen sind dann die extravaganten Strähnen über dem Auge der Schere zum Opfer gefallen, schrieb die Zeitung, die sich die Geschichte von fünf ehemaligen Mitschülern an dem Jungeninternat bestätigen liess.

«Alles geschah sehr schnell», sagte einer der Mitschüler, der geholfen hat, den Jungen zu Boden zu drücken und der noch heute unter dem Vorfall leidet. «Ich habe mich bei dem Jungen entschuldigt. Ich war eingeschüchtert. Was für eine sinnlose und idiotische Aktion!» Ob er dies damals tatsächlich so empfunden hat, ist unklar. Immerhin war dieser Augenzeuge im Jahr 2008 Teil der Präsidentschaftskampagne von Barack Obama.

Romney entschuldigt sich für seine Streiche von damals

Romney selber konnte sich kein bisschen an den Vorfall erinnern, wie er in einem Radio-Interview bei Fox News lachend sagte (s. Video unten). Er habe aber viele dumme Sachen gemacht und Streiche gespielt. Er entschuldigt sich für die vielen Streiche, bei denen er teils «vielleicht zu weit gegangen» sei, wie er in dem Interview sagte. «Wenn ich irgendjemanden damit verletzt oder persönlich angegriffen habe, dann tut mir das aufrichtig leid.»

Allerdings sei er über das aktuelle Gerede nicht besorgt, so Romney weiter. Dass ihm daraus jetzt ein Strick gedreht werden soll, findet er «absurd». Und dass der Scherenvorfall etwas mit der sexuellen Orientierung des Buben zu tun gehabt haben soll, bestreitet er: «Ich glaube nicht, dass ich dachte, der Junge sei homosexuell.» Ausserdem würden sich Menschen ja ändern. Dass er also noch dieselbe Einstellung habe wie als 18-Jähriger, stimme nicht. Auch Obama habe seine Einstellung ja geändert.

(Quelle: «Huffington Post»)

(jam/sda)

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