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Model hungert sich zu Tode

Der Magerwahn forderte ein neues Todesopfer: Das israelische Top-Model Hila Elmalich starb an den Folgen von Unterernährung - sie wog weniger als 40 Kilogramm.

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Wir haben uns fast schon an diese Bilder gewöhnt: spindeldürre, hochgewachsene Frauen staksen mit hervorgetretenen Beckenknochen über die Runways der grossen Fashion-Shows.

Eine von ihnen war das erfolgreiche israelische Supermodel Hila Elmalich.

Wie das Nachrichtenportal «ABC 7 News» berichtet, gehörte Elmalich zur erfolgreichen US-Modelagentur Elite. Vor wenigen Monaten wurde die 34-Jährige vom israelischen Modefotografen Adi Barkan bewusstlos aufgefunden und ins Spital gebracht.

Am vergangenen Mittwoch starb sie an Organversagen - sie brachte nicht mal mehr 40 Kilogramm auf die Waage.

Nun macht Barkan den internationalen Modezirkus für Hila Elmalichs Tod verantwortlich. Der Fotograf erzählt, warum sich die jungen Frauen mindestens auf Konfektionsgrösse Null herunterhungern: «Für Modeaufnahmen sind besonders dünne Mädchen gefragt. Das Model wird gut ausgeleuchtet, den Rest machen wir dann später mit Photoshop. Oft werden die Frauen noch um 35 Prozent dünner gemacht, als sie ohnehin schon sind. Kein Mensch kann so in Wirklichkeit aussehen.»

In der Modelszene ist Magersucht immer noch ein Tabuthema. Viele erzählen, dass sie gut und regelmässig essen - doch wer will das beim Anblick der ausgemergelten Mädchen glauben?

Ksenia Stepanov steht regelmässig für Modemagazine vor der Linse. Sie kennt die Szene gut und spricht das aus, was sich viele nicht zu sagen trauen: «Ein Model, das unter Essstörungen leidet, würde das niemals zugeben.»

Im vergangenen Jahr schlossen die Organisatoren der Madrider Modewoche Models aus, die einem Mindest-Bodymassindex nicht entsprachen.

Bei anderen grossen Fashionshows wurde die Botschaft gegen das Modelhungern bis heute «erfolgreich» überhört.

(rre)

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