«1:0 war ein Offside»Mourinho motzt, lässt aber nicht alles raus
Real-Boss José Mourinho ist kein guter Verlierer. Auch nach der CL-Halbfinal-Niederlage gegen Bayern sucht der 49-jährige Portugiese Gründe für die Niederlage - natürlich nicht bei seiner Mannschaft.
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José Mourinho nach der 1:2-Niederlage gegen Bayern München. (Video: YouTube)
Gute Miene zum bösen Spiel nennt man das. Real-Trainer José Mourinho ist nach der Halbfinal-Niederlage gegen die Bayern stinksauer, beisst sich beim Interview danach aber auf die Zunge - zumindest für seine Verhältnisse. Denn die Schuldigen bekamen dennoch ihr Fett weg: der Linienrichter und die Fussballgötter.
Mit der Leistung seiner Mannschaft war der Portugiese zufrieden. «Genug. Genug, um hier 1:1 zu spielen. Das wäre ein gutes Resultat gewesen», kommentierte er den Auftritt seiner Königlichen kurz und knapp. Das Ganze mit einem bittersüssen Unterton, der erahnen liess, was der Real-Boss wirklich über die erste Niederlage der laufenden Champions-League-Kampagne dachte. Das 2:1 von Mario Gomez in der 90. Minute erzürnte Mou während des Spiels, Kritik an seiner Mannschaft war aber keine zu hören. Anstatt die unglaubliche Passivität seiner Mannschaft beim Gegentreffer zu bemängeln, flogen Giftpfeile in Richtung Linienrichter.
Der Unparteiische, der nicht im Stande war, Franck Ribérys Tor in der 17. Minute abzuerkennen, war der Bösewicht. «Der Linienrichter machte einen Fehler beim 1:0 durch Ribéry.» Nichts anderes als ein klares Offside sei dies gewesen. «Absichtlich hat er dies sicherlich nicht gemacht, er macht Fehler wie alle anderen auch», entschärfte der sonst so impulsive Portugiese seine Aussage umgehend.
«Das ist Fussball»
Nach dem Schiedsrichter kriegten die Fussballgötter ihr Fett weg. «Ich finde das zweite Tor kam aus dem Nichts. Wir waren das klar bessere Team, vor allem in der ersten Hälfte.» Keiner habe daran geglaubt, dass es 2:1 für Bayern enden könnte, aber «das ist Fussball». Dass Real - vor allem in der zweiten Hälfte - zu wenig für den Sieg tat und verdientermassen als Verlierer vom Platz ging, erwähnte der 49-Jährige nur am Rande. «Wir werden nun im Rückspiel alles geben und bauen auf die Atmosphäre zu Hause.»
Nun kann Mourinho hoffen, dass es die Fussballgötter beim Rückspiel in einer Woche gut mit seiner Mannschaft meinen. Vielleicht schiesst dann Cristiano Ronaldo den Siegtreffer in der 90. Minute und seine Mannschaft zieht in den CL-Final ein.