PakistanMusharraf will trotz Drohung zurückkehren
Die Taliban in Pakistan wollen «Musharraf zur Hölle zu schicken». Doch dieser will auch so aus seinem Exil zurückkehren. Zurzeit befindet er sich in Dubai.
- von
- aeg
Der frühere Militärmachthaber Pervez Musharraf will trotz einer Todesdrohung der Taliban an diesem Sonntag nach Pakistan zurückkehren. Bei einer Pressekonferenz in Dubai, die von den pakistanischen Fernsehsendern live übertragen wurde, sagte er am Samstag, dass er sich nicht einschüchtern lasse.
Er habe aber die pakistanische Regierung um Schutz gebeten und werde auch sein eigenes Sicherheitsteam aus früheren Elitesoldaten mitbringen. Zuvor hatte der pakistanische Taliban Adnan Rasheed in einem Video verkündet, seine Mitkämpfer hätten eine Todesschwadron aus Selbstmordbombern und Heckenschützen aufgestellt, um «Musharraf zur Hölle zu schicken».
Nach fast vierjährigem Exil in London und Dubai will der Ex-General zurückkehren und bei der Parlamentswahl am 11. Mai antreten. Er war 1999 durch einen Militärputsch an die Macht gelangt. 2008 trat er zurück, als eine neue Regierung ihm mit der Amtsenthebung drohte.
Mängel beim Schutz von Benazir Bhutto
Musharraf war in seiner Amtszeit ein enger Verbündeter der USA in deren Feldzug gegen die Taliban und Al-Kaida im benachbarten Afghanistan. Er ging auch im eigenen Land hart gegen militante Islamisten vor.
Musharraf werden unter anderem Mängel beim Schutz von Ex-Ministerpräsidentin Benazir Bhutto vorgeworfen, die 2007 bei einem Anschlag auf eine Wahlkampfveranstaltung getötet wurde. 2009 verliess er das Land. Am Freitag hatte ein Gericht in Karachi einen Haftbefehl gegen ihn ausgesetzt. (aeg/sda)