Music-Downloads: Apple schluckt Coca-Cola
In Europa wird das Portal MyCokemusic des Getränkekonzerns Coca-Cola vollständig in Apples Online-Store iTunes integriert.
In der Schweiz sowie in Österreich, Grossbritannien und Deutschland bieten Coca-Cola und Apple dank der neuen strategischen Partnerschaft Millionen von Song-Downloads aus dem iTunes Music Store an, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch hiess. Weitere Länder in Europa sollen folgen.
iTunes hat nach den Angaben inzwischen mehr als 200 Millionen Songs in Europa verkauft, davon allein 150 Millionen im vergangenen Jahr. «Zusammen mit Coca-Cola können wir die Verbreitung von iTunes weiter ausbauen», wird iTunes-Chef Eddy Cue in der Mitteilung zitiert.
Marktmacht ausgebaut
iTunes war bereits bisher mit grossem Abstand weltweiter Marktführer, ausser in Deutschland, wo sich iTunes ein Kopf-an-Kopf- Rennen mit dem Internet-Musikservice Musicload von T-Online liefert.
In den USA etwa beherrscht iTunes einen Marktanteil von über 80 Prozent. Der Zusammenschluss mit dem Musikgeschäft von Coca-Cola lässt diesen nun weiter wachsen, auch in der Schweiz.
«Man kann von einer Konsolidierung sprechen», sagte Andrea Brack, Sprecherin von Apple Schweiz, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Ob weitere Online-Shops auf der Einkaufsliste stehen, könne derzeit nicht gesagt werden. «Aber man schaut sich natürlich an, wie die Landschaft aussieht», sagte Brack.
Auch Apple macht Zugeständnisse
Mit dem Schritt hat Apple einen wichtigen Konkurrenten im Online- Musikmarkt aus dem Rennen geworfen. Der Computerkonzern macht aber auch Zugeständnisse: So wird Coca-Cola auch innerhalb von iTunes ausser in Grossbritannien mit MyCokemusic einen eigenen Shop behalten.
«Dies war für uns die Bedingung», sagte Pia Lehmann, Sprecherin von Coca-Cola Schweiz auf Anfrage. Denn MyCokemusic sei nicht nur ein Online-Shop, sondern biete auch viele Zusatzleistungen wie Nachwuchsförderung in einem speziellen Schweizer Fenster an.
So können Nachwuchskünstler, die noch keinen Plattenvertrag haben, ihre Songs auf die Plattform laden. Sie bekommen so die Chance, in Coca-Cola Podcasts aufgenommen zu werden, die über iTunes europaweit Verbreitung finden. In einem zweiten Schritt plant Coca-Cola, den jungen Bands Möglichkeiten zu Live-Auftritten zu geben.
Notiz: Folgt Extra zur Entwicklung der CD-Verkäufe und legalen Downloads im ersten Halbjahr.
(sda)