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The Young Gods - «Music For Artificial Clouds»Musik zum Relaxen

The Young Gods sind vor allem als geräuschvolle Pyrotechiker bei ihren explosiven Bühnenperformances bekannt, ihre letzte Komposition jedoch, «Music for Artificial Clouds», ist eine ambientlastige, traumhafte und meditative Musik. Sie setzt die introspektiven Erkundungen fort, die die Band bereits im Jahr 1997 mit dem Instrumentalalbum «Heaven Deconstruction» aufnahm und mit ihrem letzten Album «Second Nature» weiterverfolgte.

Auch in den neuen Kompositionen für den Choreographen Gilles Jobin spinnt Franz Treichler diesen Faden fort. «Music for Artificial Clouds» ist Musik zum Relaxen. Sie regt den Hörer dazu an, sich in einen Zustand der inneren Bereitschaft, des Offenseins zu versetzen, nicht, um ihn der Welt zu entfremden, sondern, um ihn der Welt zurückzugeben. Dazu Brian Eno, ein Meister dieses Musikgenres : «Ambient will Ruhe verbreiten, einen Raum zum Nachdenken schaffen. Sie muss sich unterschiedslos an zahlreiche Lautstärken anpassen können. Sie muss ebenso interessant wie leicht überhörbar sein.»

Hier entfernt man sich von einer starr gewordenen Vorstellung von Musik, die bei Punkt A beginnt und bei Punkt B aufhört. Vielmehr handelt es sich dabei um Musik als Dauerberieselung, eine Geräuschkulisse aus Soundschleifen, bestehend aus Klangflächen und –farben, in die der Hörer jederzeit eintauchen, die er aber auch jederzeit wieder verlassen kann.

Der Aufbau der Komposition basiert auf der Suche nach computererzeugten, organischen Klangfüllen, gemischt mit Sounds, die Franz Treichler bei einer vor kurzem unternommenen Reise nach Amazonien aufgezeichnet hat. Die dargebotene musikalische Landschaft wird derart mit imaginären Tieren, pflanzlichen Resonanzen, elektronischen Winden, fernen Melodien und künstlichen Klangwolken bevölkert.

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