Kanton Bern – Mutter steckt sich und ihre Kinder absichtlich mit Corona an

Publiziert

Kanton BernMutter steckt sich und ihre Kinder absichtlich mit Corona an

Eine Frau aus dem Oberaargau steckte sich und ihre Kinder absichtlich mit dem Coronavirus an. Experten kritisieren sie heftig.

1 / 4
Eine Frau infizierte sich per Stäbchen selber mit dem Coronavirus. (Symbolbild)

Eine Frau infizierte sich per Stäbchen selber mit dem Coronavirus. (Symbolbild)

REUTERS
Ihren Entscheid begründet sie gegenüber den Tamedia-Zeitungen damit, dass sie Allergikerin sei und sich darum nicht gegen das Virus impfen lassen könne.

Ihren Entscheid begründet sie gegenüber den Tamedia-Zeitungen damit, dass sie Allergikerin sei und sich darum nicht gegen das Virus impfen lassen könne.

Getty Images/Science Photo Libra
Das Verhalten der Frau stösst bei der Ärztegesellschaft des Kantons Bern auf heftige Ablehnung.

Das Verhalten der Frau stösst bei der Ärztegesellschaft des Kantons Bern auf heftige Ablehnung.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

Eine Frau im Kanton Bern steckte sich und ihre Kinder absichtlich mit dem Coronavirus an. Ihren Entscheid begründet sie gegenüber den Tamedia-Zeitungen damit, dass sie Allergikerin sei und sich darum nicht gegen das Virus impfen lassen könne. Als es eine Infektion in ihrem privaten Umfeld gab, wollte sie sich diese zunutze machen. Sie organisierte sich benutzte Stäbchen, die sie in ihre Nase steckte.

Sie habe einen milden Verlauf gehabt: Kopfschmerzen, Verlust des Geschmackssinns, Fieber bis 38 Grad, Schüttelfrost, allgemeine Schlappheit. Sechs Tage später habe sie keine Symptome mehr gehabt. Ihre grösseren Kinder hätten sich selber entschieden, bei der Infektion mitzumachen. Die kleineren seien sowieso bei ihr gewesen, hätten also ohnehin in Quarantäne gehen müssen.

Scharfe Kritik von Ärzten

Diese Argumentation stösst bei der Ärztegesellschaft des Kantons Bern auf heftige Ablehnung, wie die Tamedia-Zeitungen weiter schreiben. «Wer solche Kuren anbietet, handelt medizinisch und gesellschaftlich höchst unverantwortlich», heisst es.

«Es gibt keine sichere Ansteckung»

Schliesslich lasse sich der Krankheitsverlauf bei einer Corona-Ansteckung nicht vorhersehen – ein Aufenthalt im Spital oder gar auf der Intensivstation sei auch bei einer absichtlichen Infektion möglich. «Es gibt keine sichere Ansteckung», bestätigt das Bundesamt für Gesundheit (BAG).

«Auch Personen mit Allergien, Autoimmunerkrankungen oder Immundefekten können geimpft werden», hält die Schweizerische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie gegenüber den Tamedia-Zeitungen fest. Allergische Reaktionen nach der Impfung seien generell äusserst selten. Und selbst in diesen Fällen seien Zweitimpfung und Booster möglich.

Aktivier jetzt den Bern-Push!

Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

My 20 Minuten

Deine Meinung

419 Kommentare