Mysteriös: Trotz grossem Fischbestand sind Netze leer

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Mysteriös: Trotz grossem Fischbestand sind Netze leer

Berufsfischer auf dem Vierwaldstättersee sind ratlos: Oft ziehen sie dieser Tage leere Netze ins Boot – obwohl es eigentlich genug Fische hätte.

«Das ist für mich der schlimmste Sommer, den ich je erlebt habe», sagt der 45-jährige Nils Hofer, Berufsfischer aus Meggen. Noch nie in seinen 27 Berufsjahren seien ihm so wenige Fische ins Netz gegangen wie heuer. Grosse Lieferungen liegen laut Hofer im Moment nicht drin. Er hofft deshalb stark auf einen besseren Herbst. Hofer: «Sonst müssen wir vielleicht Arbeitsplätze abbauen.» Auch bei Berufsfischer Karl Frank aus Ennetbürgen zappeln in diesem Sommer nur wenige Fische im Netz. «Ich habe im Juli massiv weniger gefangen als letztes Jahr», sagt der 46-Jährige, der neben der Fischerei auch einen Fischhandel betreibt. «Die Situation ist äusserst prekär.»

Warum die Fisch-Erträge dieses Jahr im Sempacher- und im Vierwaldstättersee so mickrig ausfallen, ist den Fachleuten schleierhaft. «Fische hätte es eigentlich genug», weiss Philipp Amrein, Fischereiaufseher des Kantons Luzern. Auch er rätselt darüber, wo sich die Fische befinden und warum sie sich allenfalls anders verhalten. Als mögliche Ursache sieht er die Wetterkapriolen der letzten Monate. Amrein macht den Berufsfischern Mut: «Es würde mich nicht überraschen, wenn in einem Monat alles wieder ganz anders aussieht.»

(gsa/mfe)

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