Staumauer Gigerwald - Mysteriöse Puppen verstören Spaziergängerin

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Staumauer GigerwaldMysteriöse Puppen verstören Spaziergängerin

Seit geraumer Zeit hängen in einer Höhle neben der Staumauer vom Gigerwaldsee bei St. Martin SG Holzpuppen. Diese wirken teilweise irritierend auf Passanten.

von
Alexandra Maria-Victoria Andrist
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Fünf Holzfiguren bei der Staumauer in St. Martin SG. 

Fünf Holzfiguren bei der Staumauer in St. Martin SG.

Google Street View
Die Puppen befinden sich in einer kleinen Höhle neben dem Tunnel bei der Staumauer Gigerwald.

Die Puppen befinden sich in einer kleinen Höhle neben dem Tunnel bei der Staumauer Gigerwald.

New-Scout
Die News-Scout sagte 20 Minuten, dass die Ausstellung wie ein Ritual aussieht, das von «Glaubenden» praktiziert wird.

Die News-Scout sagte 20 Minuten, dass die Ausstellung wie ein Ritual aussieht, das von «Glaubenden» praktiziert wird.

News-Scout

Darum gehts

  • Am Samstagnachmittag hat eine News-Scout beim Spazieren einen Schock erlebt.

  • Holzpuppen einer Kunstausstellung verstörten die Frau.

  • Die Puppen sind Teil einer Kunstinstallation der Künstlerin Thöny-Luck.

  • Die 1,20 m grossen Männer und Frauen sind märchenhafte Figuren aus Walser Sagen.

«Horrorpuppen – ich bin schockiert», schreibt eine News-Scout. Sie war am Samstagnachmittag mit einem Freund bei der Staumauer Gigerwald in St. Martin SG und sah dort die in einer Art Höhle aufgehängten Puppen. Sie ist schockiert, dass so etwas öffentlich gezeigt wird. «Im Jahr 2021 hat eine solche Anti-Frauen-Kunst keinen Platz mehr», sagt sie. Die News-Scout sagt, dass die Ausstellung wie ein Ritual aussieht, das von «Glaubenden» praktiziert wird, wollte aber nicht näher darauf eingehen, was sie unter «Glaubende» versteht.

Doch was sind das für Puppen, die ganz in der Nähe der Staumauer herumbaumeln? Wie sie zu ihrem witterungsgeschützten Platz in der Höhle kamen, ist nicht einmal dem Gemeindepräsidenten bekannt. Auch nicht, ob die Installation ein Jahr oder fünf Jahre dort hängt. Die Bewohner der Gemeinde Pfäfers können sich nicht darauf einigen, wann die Puppen zum ersten Mal erschienen sind. «Die waren einfach plötzlich dort. Es ist sehr mysteriös», sagt Gemeindepräsident Axel Zimmermann zu 20 Minuten. Er glaubt, dass die Puppen Teil einer Kunstausstellung sind, die letztes Jahr installiert wurde. Eine Angestellte in einem nahegelegenen Restaurant sagt aber, dass die Puppen schon seit mindestens fünf Jahren dort seien.

Sie hängen dort halbnackt

Die Puppen sind aus Holz geschnitzt und stellen eine Szene dar, die manche Leute als verstörend empfinden könnten. Insgesamt gibt es fünf Holzpuppen. Zwei weisshaarige und bärtige Männer stehen neben einem Baum und schauen zu drei halbnackten Frauen hinauf. Die Frauenpuppen sind am Kopf an einer Schnur aufgehängt, die sich über die kleine Höhle erstreckt. Die drei Frauenpuppen befinden sich in unterschiedlichen Positionen. Eine sieht aus, als würde sie auf Luft laufen, eine andere sieht aus, als würde sie mit erhobenen Händen stehen bleiben, und die dritte scheint in der Luft zu sitzen. Alle drei Frauenpuppen haben wildes, helles Haar, das ihnen ein zerzaustes Aussehen verleiht. Alle fünf Puppen sind nur mit Lendenschurz bekleidet.

Da sich die Puppen auf einem Privatgrundstück der Kraftwerke Sarganserland AG (KSL) befinden, hat Gemeindepräsident Zimmermann sich über die Ausstellung nicht weiter den Kopf zerbrochen. Zimmermann sagt, dass sich bislang niemand bei ihm direkt über die Puppen beschwert hat, aber dass er ein paar Anrufe pro Jahr von Leuten erhält, die gerne mehr zu den Holzfiguren wissen möchten.

Figuren aus Walser Sagen

Die Installation steht in der Nähe der Staumauer und des Kraftwerks, welches der Axpo gehört. Diese musste auf Anfrage erst abklären, was es mit der mysteriösen Kunstinstallation auf sich hat. «Die Puppen sind Teil einer Kunstinstallation der Künstlerin Thöny-Luck», sagt Tobias Kistner, Mediensprecher der Axpo, nachdem er intern Abklärungen getroffen hat. Sie sei eine Erinnerung an ein Märchen über die «wilden Männlein und wilden Weiblein aus dem Prättigau». Die Künstlerin will nicht, dass diese Walser Sagen in Vergessenheit geraten.

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