Experten sind ratlosMysteriöses Massensterben – 200 Seevögel verenden auf dänischer Insel
Ornithologen in Dänemark stehen vor einem Rätsel: Knapp 200 tote Meeresvögel sind auf einer Insel im Norden des Landes gestorben. Die Todesursache ist noch unklar.
Darum gehts
Knapp 200 tote Meeresvögel sind innerhalb einer Woche an der dänischen Küste gefunden worden. Der Vogelkundler Kim Fischer habe all die toten und sterbenden Tiere entlang der Westküste der Nordsee-Insel Fanö entdeckt, teilte die dänische ornithologische Vereinigung DOF mit.
Darunter sind allein 175 Trottellummen (Uria aalge), aber auch einige Papageientaucher (Fratercula arctica) und Eissturmvögel (Fulmarus glacialis). Fanö liegt etwa 60 Kilometer nördlich der deutsch-dänischen Grenze.
Fischer vermutet demnach, dass die Vögel verhungert sind. Fast alle hätten ein frisches Gefieder, seien aber kräftig abgemagert, wurde er in einer Mitteilung zitiert. Er befürchtete, dass die auf Fanö entdeckten Tiere nur einen kleinen Teil der gestorbenen Vögel ausmachen.
Klimawandel könnte Teil der Erklärung sein
Bereits in den vergangenen Monaten waren dem Ornithologenverband zufolge Funde von toten Trottellummen und anderen Seevögeln weiter nördlich im norddänischen Skagen gemeldet worden.
Wie es zu dem Massensterben auf Fanö kommen konnte, ist bislang unklar. Ein Forscher der Universität Aarhus, Ib Krag Petersen, sagte am Wochenende dem dänischen Rundfunksender DR, es sei noch schwer, eine Erklärung zu finden, aber vielleicht könne es sich um eine Kombination aus zu wenig Futter und vielen Stürmen in der letzten Zeit handeln.
Der Klimawandel, durch den sich die Bedingungen für die Vögel verändern, könnte demnach Teil der Erklärung sein. DR zufolge melden derzeit auch andere Länder wie die Niederlande, Belgien und England ungewöhnlich viele an Land getriebene, sterbende Vögel.