In nur zehn TagenNach 2896 Fotos wurde dieser Blitzer angezündet
Sollte nur der Hälfte von ihnen die Mindestbusse von 40 Franken aufgebrummt werden, hat der Basler Blechpolizist in knapp mehr als einer Woche 57'920 Franken verdient.
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Der Blitzer, der in der Nacht auf den 19. Juli in Basel von Brandstiftern angezündet wurde, hatte bis dahin 2896 Fotos gemacht – und das innert zehn Tagen. Die Anlage stand im Bereich einer Baustelle an der Binningerstrasse, wo das Tempolimit von 60 auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert ist.
«Bisher haben wir rund die Hälfte der Fälle ausgewertet», sagt Polizeisprecher Toprak Yerguz auf Anfrage von 20 Minuten. Gegen 21 Verkehrsteilnehmende wird soweit Anzeige erstattet. Sie waren demnach mindestens 21 km/h zu schnell unterwegs. Die Polizei gehe aber davon aus, dass nicht alle der knapp 3000 Geblitzten gebüsst werden. Hochgerechnet von den bisher ausgewerteten Daten dürften es rund 200 «Ausschlüsse» sein. Dazu zählen auch E-Bikes, die zu schnell gefahren sind, dafür aber nicht gebüsst werden.
Nicht ganz billig
Wenn nur die Hälfte der Temposünder eine Mindestbusse von 40 Franken aufgebrummt bekommt (für Übertretungen von 1 bis 5 Kilometern pro Stunde), hat die Anlage innert zehn Tagen 57'920 Franken verdient. Zum Vergleich: Der Median-Jahreslohn in der Schweiz betrug im Jahr 2016 gemäss Bundesamt für Statistik 84'526 Franken.
Sollte ein geblitzter Verkehrsteilnehmer hinter dem Brand stecken, hat Yerguz schlechte Nachrichten für die Täterschaft: «Die Anlage übermittelt ihre Daten sofort», sagt er. Die Attacke auf den Blitzer wird die Person in dem Fall also nicht vor einer Busse – oder Schlimmerem – bewahren.
In der Nacht auf Freitag, den 19. Juli, wurde in Basel ein Blitzer in Brand gesetzt. Der Radar war vielen Verkehrsteilnehmenden ein Dorn im Auge, da sie reihenweise in die Fotofalle tappten. Jetzt wurde der Radar abtransportiert und genauer auf Schäden untersucht.
(Video: Telebasel)
(Video: Telebasel)
Hier wird der angebrannte Blitzer abtransportiert. (Video: Telebasel)