«Ali Kebap»Nach «Angie» kommt «Ali»
«New in Town - Ali Kebap»: Die Schweiz rätselt über den mysteriösen Türken, der derzeit von den Plakatwänden lächelt. Als Urheber der Aktion steht eine Firma im Fokus. Denn: Da war doch was?
- von
- Andrea Löpfe
Ein Katalog-Türke mit Fleischspiess sorgt derzeit für Gelächter und grübelnde Köpfe. In der ganzen Schweiz hängen die gelben Plakate mit dem Slogan: «New in Town - Ali Kebap». Doch wer hinter dem lächelnden «Ali» steckt, weiss offiziell niemand.
Die Blogosphäre allerdings hat längst einen Hauptverdächtigen im Fokus: Die Plakatgesellschaft APG. «Bei Teaser-Kampagnen geben wir grundsätzlich keine Auskunft über den Auftraggeber», sagt Ivan Schultheiss Verkaufsleiter der APG Zürich, «das wäre auch bei einer Eigenkampagne der Fall.»
Die APG nimmt sich also nicht aus dem Rennen. Und nicht nur die flauen Sommermonate bringen die Plakatgesellschaft als Urheberin in Verdacht. Denn es ist genau zehn Jahre her, als die APG die Schweiz schon einmal an der Nase herumführte - mit verdächtig ähnlichen Mitteln.
«Ali», der Nachfolger von «Angie Becker»
Der «Ali» von damals war eine gewisse «Angie Becker». 1999 wurde die Schweiz während zwei Wochen mit 4452 Plakaten überrascht, auf denen die junge rothaarige Frau den Passanten entgegenblickte. Die Frage: «Wer kennt Angie Becker?» liess damals die Schweiz rätseln. Wie bei «Ali» war auch bei «Angie» zu Beginn unbekannt, wer die Aktion lancierte. Und wie bei «Ali» war auch «Angie» ausschliesslich auf Plakatwänden zu finden.
Nach zwei Wochen lüftete die APG das Geheimnis und untersuchte die Plakataktion auch gleich selber. Ihr Fazit: Dreiviertel der Befragten konnten sich sehr gut an die Kampagne erinnern, vor allem beim jungen Publikum kam sie sehr gut an. Lanciert die APG zehn Jahre danach eine neue Studie? Oder ist das Rätsel bereits gelöst?
Oder ists die Köchlistube?
In Zürich jedenfalls sind bereits erste Plakate aufgetaucht, welche die Aktion scheinbar auflösen. «Bei uns essen Sie besser: Restaurant Köchlistube», steht auf einem schwarz-weissen Spruchband, das auf ein paar «Ali»-Plakate geklebt wurde. Telefonisch konnte vom Restaurant noch niemand Stellung zu der Aktion nehmen. Doch dass die Köchlistube mit dem Kebap-Ali schweizweit auf Kundenfang geht, ist schwer vorstellbar. Zudem beschränkt sich die Aktion auf ein paar Plakate in Zürich.
Auf die Lösung der Kampagne müssen wir allerdings nicht mehr allzu lange warten. «Eine solche Kampagne geht normalerweise etwa 14 Tage», sagt Schultheiss. Ob er noch mehr weiss?
Die Berner machen sich über den Kebap-Ali bereits lustig. (Quelle: YouTube)