Nach Benzol-Verseuchung: Panik in chinesischer Stadt

Aktualisiert

Nach Benzol-Verseuchung: Panik in chinesischer Stadt

Nach Explosionen in einer Chemiefabrik in Nordchina wurde das Trinkwasser von Millionen von Menschen abgestellt. In Panik verliessen Einwohner die Stadt Harbin.

Der Fluss Songhua sei auf einer Länge von 80 Kilometern mit Benzol vergiftet, berichtete die chinesische Umweltbehörde. Das verunreinigte Wasser werde mindestens 40 Stunden brauchen, um an Harbin vorbeizufliessen.

Vor der Bestätigung durch die Behörden hatte es bereits tagelang wilde Gerüchte und Panikkäufe von Wasser gegeben. Noch am Montag hatte die Stadtregierung die Berichte über befürchtete Verunreinigungen als Gerüchte abgetan. Das Wasser sei wegen einer Überprüfung des Rohrsystems abgestellt worden. Gestern räumten die Behörden allerdings den Ernst der Lage ein. Sie sprachen von einer «Dringlichkeitsmassnahme».

In den Geschäften von Harbin horteten die Einwohner Wasserflaschen, Tankwagen versorgten die Bevölkerung mit Trinkwasser. Einige Bewohner bohrten eigenhändig Brunnen. Die Schulen wurden für eine Woche geschlossen. Zehntausende flüchteten aus der Stadt. Mit Vororten zählt Harbin fast zehn Millionen Einwohner. (sda)

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