TV-Zahlen zum Nati-WunderTausende verpassen Schweizer Aufholjagd gegen Frankreich
Das Wechselbad der Gefühle der Schweizer Fussballfans erreichte am Montagabend mit dem 3:1 der Franzosen einen Tiefpunkt. Viele kehrten für die furiose Aufholjagd nicht mehr zurück.
Darum gehts
Ins Bett oder frustriert aufgegeben: Zehntausende verpassten den historischen Sieg der Schweizer Nati bei SRF.
Auf einen starken Anstieg nach dem 1:0 folgte die Delle in den Zahlen, die mit dem Treffer von Paul Pogba einen Tiefpunkt erreichte.
Bis Yann Sommer mit seiner linken Faust den Penalty von Superstar Kylian Mbappé abwehrte, war nur ein Teil zurückgekehrt.
Zehntausende dürften sich übers Verpassen geärgert haben oder sie sind zu einer schönen Überraschung aufgewacht.
Den historischen Fussballabend vom Montagabend werden wohl viele noch lange in Erinnerung haben – die jüngsten Fussballfans vielleicht noch ein ganzes Leben lang. Doch Zehntausende, die zu Beginn noch eingeschaltet hatten, verpassten die furiose Aufholjagd der Schweizer Mannschaft in Bukarest. Dies belegen TV-Auswertungen, die die Tamedia-Zeitungen zusammengefasst haben.
Das 1:0 durch Seferovic liess die SRF-Zahlen steigen
Vor dem Spiel hatten wohl nicht viele auf ein Resultat der Schweiz gesetzt. Das war wohl mit ein Grund, wieso das Spiel keineswegs das meistgeschaute der Schweizer an dieser EM bisher war. Mit einem Durchschnittswert von 1,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern lag die Partie rund 100’000 Paar Augen tiefer als das Spiel gegen die Türkei in der Gruppenphase. Das ist jedoch ein Durchschnittswert, der die Auf- und Ab-Bewegungen des historischen Abends von Bukarest nicht vollends wiedergibt.
Als der argentinische Schiedsrichter die beiden Mannschaften auf das Feld der National Arena von Bukarest führt, sind 1,2 Millionen Menschen bei SRF dabei. Die Zahlen steigen zwar schon zuvor – aber nach Haris Seferovics sensationellem Kopfballtor zum 1:0 springen sie stark an und steigen von da an bis zur Halbzeitpause auf 1,6 Millionen. Es sollte der Höchststand des Abends bleiben.
SRF erreichte Marktanteil von 72 Prozent
Die zweite Halbzeit wird bekannterweise zu einem Höllenritt. Zuerst der vergebene Elfmeter von Ricardo Rodriguez und anschliessend die zwei Treffer der Franzosen innert kürzester Zeit. Kurz nachdem Paul Pogba den Ball unhaltbar zum 3:1 in die Torecke hebelt, sind noch 1,34 Millionen vor dem Fernseher. Rund 260’000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten also weggeschaltet. Zwei Drittel von ihnen sollten auch nicht mehr zurückkommen.
Zu diesem Zeitpunkt ist es in der Schweiz 22.38 Uhr, in Bukarest sind 75 Minuten gespielt. Wer jetzt noch zuschaut, kommt aber in den Genuss von Historischem. In der 81. Minute schiesst Haris Seferovic das 2:3. Der Zuschauer-Zähler springt in den Minuten danach um etwa 50’000 an. Als Mario Gavranovic in der letzten Minute der regulären Spielzeit den Ausgleich erzielt, kommen noch einmal 20’000 hinzu. Interessanterweise sparen sich dann viele die Verlängerung – ob sie schon wussten, worauf es hinausläuft? Mit jedem Penalty kommen dann wieder einige hinzu. Als Yann Sommer Kylian Mbappés Elfer hält, jubeln 1,44 Millionen zum Soundtrack von Sascha Rufer.
Dieser stand nach der Partie mal wieder in der Kritik. Es kann also sein, dass ein Teil auch einfach zur Konkurrenz wechselte. 72 Prozent der Deutschschweizer TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer blieben SRF während des Matches allerdings treu.
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