Sender reagiertNach N-Wort-Eklat stellt das SRF Röbi Koller zur Rede
Auch der Moderator des Wirtschaftspodiums, an dem der «Happy Day»-Moderator Röbi Koller die Aussage tätigte, hat sich inzwischen zu dem Vorfall geäussert.
- von
- Dominik Fischer
Darum gehts
Nach der Verwendung des N-Worts an einem Wirtschaftspodium im Oktober ist Röbi Koller in Kritik geraten. Nun reagiert auch der Arbeitgeber des «Happy Day»-Moderators. So wird das SRF das Gespräch mit Koller suchen, wie der Sender gegenüber «Blick» offenbart.
«Werden das Gespräch mit Röbi Koller suchen»
Der Show-Leiter des SRF Yves Schifferle verurteilte die Aussage und betonte, dass die Äusserung nicht mit den Werten des SRF vereinbar sei. Koller hatte an dem Wirtschaftspodium eine Anekdote vom Besuch des «Verstehen Sie Spass?»-Moderators Guido Cantz in seiner Show «Happy Day» nacherzählt. Cantz platzte damals mit Blackface-Verkleidung in Kollers Show. Dessen Kommentar: «Du kannst in einer Livesendung nicht zu jemandem sagen, du bist ja gar kein N****.»
Das SRF habe zunächst keine Kenntnis von dem Vorfall gehabt, da Koller als Privatperson an dem Wirtschaftspodium in Spreitenbach AG aufgetreten sei. Gegenüber «Blick» betont er: «SRF verurteilt jede Art von Diskriminierung und Rassismus» und verspricht: «Wir werden das Gespräch mit Röbi Koller suchen.»
«Koller wollte sich antirassistisch äussern»
Auch der Moderator Stephan Klapproth – früher unter anderem bei «10 vor 10» tätig – hat inzwischen Stellung zu dem Vorfall bezogen. Gemäss ersten Medienberichten hatte dieser als Moderator die Aussage Kollers unkommentiert im Raum stehen lassen. Gegenüber «nau.ch» sagt er nun: «Ich intervenierte sofort, zeigte meine Überraschung und bestand auf Klärung, dass das N-Wort als Zitat gemeint war, was man nicht sagen darf.»
Gleichzeitig verteidigt er den «Happy Day»-Moderator: «Koller wollte sich antirassistisch äussern und das Blackfacing eines weissen Schauspielers in die Schranken weisen. Aber sein Satz war falsch formuliert.» In Richtung von Kollers Kritikern sagt er: «Einige, die jetzt aufschreien, haben sich in der Praxis wohl weniger für das Empowerment von Menschen aus anderen Kulturen engagiert als er.»
Koller selbst hatte zu dem Vorfall am Wirtschaftspodium, an dem auch Guy Parmelin anwesend war, gesagt: «Es ging mit keinem Wort um People of Color. Ich sprach über einen weissen Mann, der sich in meiner Livesendung schwarz geschminkt und damit eine konfuse Situation geschaffen hatte. Ich erwähnte das N-Wort explizit als Zitat, was man selbst in einem solchen Stressmoment nicht sagen darf.»
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Beratungsnetz für Rassismusopfer
GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
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