Syrien: Nach Rückzug – IS schlägt in Palmyra zurück

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SyrienNach Rückzug – IS schlägt in Palmyra zurück

Die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten wieder die Kontrolle über die syrische Wüstenstadt Palmyra übernommen.

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Hart umkämpft: Historische Stadt Palmyra in Syrien. (Archivbild)

Hart umkämpft: Historische Stadt Palmyra in Syrien. (Archivbild)

AFP/Maher al Mounes

Die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad hätten sich zurückgezogen, berichtete am Sonntag die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der IS war am Samstag bereits kurzzeitig in Palmyra einmarschiert, durch russische Luftangriffe aber zunächst wieder zum Rückzug gezwungen worden.

«Trotz der anhaltenden Luftangriffe hat der IS ganz Palmyra wieder zurückerobert», sagte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die den syrischen Rebellen nahestehende Organisation mit Sitz in Grossbritannien beruft sich auf Informanten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen. Auch das IS-Sprachrohr Amaq berichtete, die Jihadisten hätten die antike Wüstenstadt wieder vollständig unter ihrer Kontrolle.

Neue Offensive gestartet

Der IS hatte vor wenigen Tagen eine neue Offensive in der Provinz Homs gestartet, in der die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende antike Oasenstadt liegt. Am Samstag dann war er fast vollständig wieder in Palmyra eingerückt, nur im Süden lieferte er sich noch heftige Kämpfe mit syrischen Regierungstruppen. Die Extremisten wurden zunächst durch russische Luftangriffe wieder vertrieben, am Sonntag nun eroberten sie die Stadt erneut.

Die Islamisten hatten Palmyra erstmals im Mai 2015 eingenommen, waren vor acht Monaten jedoch von der syrischen Armee mit Unterstützung ihres russischen Verbündeten vertrieben worden. Während ihrer Herrschaft in Palmyra hatten sie zahlreiche einzigartige Kulturgüter zerstört. (chk/afp)

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10'000 Einwohner über Nacht aus Aleppo geflohen

Mehr als 10'000 Menschen sind nach Angaben von Aktivisten seit Mitternacht aus den Rebellenvierteln im Südosten der umkämpften syrischen Stadt Aleppo geflohen.

Sie hätten «wegen der schweren Kämpfe und Bombardements» in dem von der Regierung kontrollierten Westteil der Stadt Zuflucht gesucht, teilte die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit.

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