Nach Sabotage: Kein Öl aus Südirak
Nach einem Anschlag auf eine Pipeline nahe der südirakischen Stadt Basra ist die Ölausfuhr über die beiden Terminals in Südirak gestoppt worden.
Dies sagte der Leiter des Hafenterminals von Basra, Moajjed Haschem, am Dienstag.
Ölminister Thamer Ghadban sprach von Sabotage. Unbekannte hätten die Ölleitung südlich von Basra gesprengt. Es habe zwei Anschläge auf Pipelines gegeben, in denen Rohöl von den Förderstätten zu dem am Persischen Golf gelegenen Verladehafen Basra transportiert werde.
«Ernsthafte Schäden»
Das genaue Ausmass der Schäden durch die am späten Montag verübten Anschläge werde untersucht. US-Militärsprecher Mark Kimmitt erklärte vor der Presse in Bagdad, die Pipeline sei wahrscheinlich durch einen Sprengsatz beschädigt worden. Daraufhin sei Öl ausgetreten.
Ein Schiffsagent sprach von «ernsthaften Schäden». Es wird nichts verladen und es kommt nichts am Öl-Terminal an».
Aus den Branchenkreisen verlautete, anscheinend sei eine zweite Pipeline zum Öl-Terminal nicht beschädigt worden, aber aus Sicherheitsgründen ausser Betrieb genommen worden. Im Durchschnitt können in Basra täglich bis zu 1,7 Mio. Barrel (1 Barrel = 159 Liter) Öl verladen werden.
Die Reparatur der beschädigten Pipeline werde sieben bis zehn Tage dauern, hiess es am Dienstag in Branchenkreisen. Die Ölpreise zogen infolge der verringerten Exporte kräftig an. Ein Barrel der Sorte Brent zur Lieferung im August verteuerte sich an Rohstoffbörse London um 28 Cent auf 35,76 Dollar.
Wiederholte Anschläge
Bereits Anfang Mai hatte ein Anschlag auf Pipelines die Öl- Exporte des Irak drastisch eingeschränkt und die tägliche Verladung in Basra für fast zwei Wochen auf rund eine Million Barrel reduziert. Ausser über Basra kann der Irak sein Rohöl noch über den kleineren Öl-Hafen Chor el Amaja Öl exportieren.
Eine im Norden des Irak verlaufende Öl-Pipeline zum Mittelmeer war wiederholt das Ziel von Anschlägen und in den vergangenen zwei Wochen stillgelegt. Übergangs-Regierungschef Ijad Allawi hatte mitgeteilt, im Verlauf der zurückliegenden sieben Monate habe Irak durch insgesamt 130 Angriffe auf Pipelines umgerechnet 166 Mio. Euro verloren. (sda)